Gnôthi séauton - Erkenne dich selbst!
Liebe Leserin
Lieber Leser
Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich die Website SpiritualTimes
"geschlossen" und ein Schild mit der Aufschrift "Gnôthi
séauton
- Erkenne dich selbst" hingehängt. "Gnôthi
séauton" ist die
mittlere der drei apollonischen Weisheiten und stand neben
"éi - Du
bist" und "médèn ágàn -
Nichts im Übermass" am Eingang des
Orakels von Delphi, der berühmten griechischen Pilger- und
Weissagungsstätte
des antiken Griechenlands. Für mich ist sie die ultimative
Aufforderung an alle
Suchenden, mit der Suche aufzuhören und die Wahre Natur des
Lebens ungeschminkt
(an-) zu erkennen, oder mit der Suche weiterzumachen, und zwar so
lange, bis die
Erkenntnis reif ist, dass jede Suche den Suchenden vom Gesuchten
fernhält, wenn
auch sie in näherzubringen vermag. Ein Widerspruch in sich,
und auch keiner...
In "Der Diamant in deiner Tasche" spricht die amerikanische
Advaita-Lehrerin Gangaji so deutlich vom Aufgeben der Suche, die das
Gesuchte zu
einem Objekt macht und damit das Gesuchte vom Suchenden trennt, wiewohl
das Ziel
der Suche, die Befreiung, die Erleuchtung, die Gotteserfahrung im
Menschen
bereits als Wesenskern verwirklicht ist, dass ich mich innerlich
aufgefordert
gefühlt hatte, nicht nur die Suche nach dem Lebenssinn
aufzugeben, sondern auch
die Suche nach irgendetwas. Es war ja nicht das erste Mal, dass ich
darüber
nachgedacht, und Konzepte und Theorien über das "Wie des
Lebens"
entworfen und wieder verworfen hatte. Es war ja nicht das erste Mal, wo
ich
trotz allem "Wissen" über das Leben mein Leben nicht
"zurechtbiegen" und es nicht "nach meinem Kopf" in der
"nächst höheren Version meiner erhabensten Vision"
neu erschaffen
konnte. Zumindest sahen die Resultate, das, was erfolgte, in meinen
Augen nicht
danach aus. Nicht nur hatte ich es nicht geschafft, mein Versprechen,
mich
fortan voll und ganz dem Bewusstwerdungsprozess (was das auch immer
heissen
mag...) zu widmen, sondern noch viel "schlimmer" - ich hatte gar
nichts geschafft, was ich in meiner Vorstellung über mich
selber hatte
erschaffen wollen, bis hin zu materieller Unabhängigkeit und
damit verbunden
meine Zeit und Energie fortan dem Wohle und der Entfaltung der
Menschheit zu
schenken... Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass ich hie und da mit
einem
unscheinbaren Satz oder einem herzlichen Lachen die eine oder andere
Seele berührt
hatte, war ich meilenweit davon entfernt, zusammen mit anderen Menschen
den
Bewusstwerdungsprozess aktiv und massgeblich und grossflächig
und
breitenwirksam und undogmatisch und und und zu beeinflussen - zumindest
nicht
so, wie ich mir das in meinen kühnen Phantasien beispielsweise
mit einer
prosperierenden Stiftung vorgestellt hatte.
Für ein paar Tage bei
Freunden auf Mallorca lese ich gerade bei N.D. Walsch in "Freundschaft
mit
Gott": "Ich erklärte Gary, dass ich mir Sorgen machte, weil
ich
Geschichten aus meinem Leben in das Buch hinein nähme und
nicht wusste, ob die
Leser daran interessiert seien. Gary sagte schlicht: "Sie sind an der Wahrheit
interessiert. Wenn du Anekdoten erzählst, nur um Anekdoten zu
erzählen, haben
sie begrenzten Wert. Aber wenn du Lebenserfahrungen beschreibst, um
andere daran
teilhaben zu lassen, was du aus ihnen gelernt hast, dann
sind sie von
unschätzbarem Wert (...). Dann können wir bei deiner
Geschichte verweilen,
weil sie zu unserer Geschichte wird. Wir gehen alle
denselben Weg."
Diese wunderbaren Worte
von Gary Zukav liessen mich heute wieder zum Füllfederhalter
greifen, und
dir/mir diesen Brief schreiben, bei dem ich noch nicht weiss, wohin die
Reise führen
wird. Was ich aber jetzt schon spüre, ist die Kraft und
Freude, die mir
geschenkt werden, während ich hier unter einer kleinen Laube
im Schatten auf
einer Bank sitzend den Gedanken einfach freien Lauf lasse.
Über ein Jahr lang
habe ich nichts mehr in dieser Art geschrieben - unglaublich!
Was also war geschehen?
"Nichts" mehr ging, zumindest nicht in die Richtung, in der ich mir
das vorgestellt - oder vorgemacht? - hatte. Beruflich/materiell befand
ich mich
in einer Situation, die niemand - inklusive mir selbst - wirklich
verstand. Und
in meiner Verzweiflung rief ich einen Freund an, der als Leiter eines
Temporärbüros
(schweizerisch für Zeitarbeitfirma) arbeitete, und sagte nur:
"Hallo
Klaus, jetzt musst du mir helfen. Organisiere mir
sofort irgendeine
Arbeit, egal was, ausser in einem Kühlhaus einer
Grossmetzgerei." Nicht
mal eine Stunde später erhielt ich seinen Rückruf, ob
ich bereits am nächsten
Morgen um sieben Uhr starten könne. Ich konnte erst am
übernächsten Tag - und
begann meine halbjährige "Karriere" als
T-Shirt-und-Hosen-aus-Kisten-Auspacker-und-an-Kleiderbügel-Hänger.
Nach dem
ersten 10-Stunden-Arbeitstag hatte ich solch starke
Rückenschmerzen, dass ich
beim 24h-Notfall-Ambulatorium Medikamente besorgen musste, um mich
überhaupt
noch bewegen zu können. Während zehn Tagen strich ich
dreimal täglich eine
schmerzstillende und entzündungslindernde Crème
ein, um einigermassen aufrecht
gehen und mit vollem Einsatz arbeiten zu können. Und immer
wieder betete ich
die Worte "Ich bin hier, um zu erfahren, dass ich glücklich
sein kann
unabhängig von den äusseren Umständen" wie
ein Mantra herunter. Nicht
dass die äusseren Umstände etwa schrecklich waren,
ganz im Gegenteil: ich
hatte Arbeit in einer geheizten Halle mit fairen Chefs und
liebenswürdigen
Mitarbeitenden, die wie ich für einen relativ tiefen
Stundenlohn sehr strenge
und nicht unangenehme Arbeit verrichteten, am Abend wie tot ins Bett
fielen, um
am nächsten Morgen ab 6 Uhr während 5 bis 6 Tagen in
der Woche wieder -
erstaunlich motiviert - Höchstleistung zu erbringen. Und dann
hatte ich mich
wieder an ein paar Lebensweisheiten erinnert, die einmal mehr alles
veränderten:
1. Voll
und ganz anzunehmen, was ist. Und sogar anzunehmen, dass es Dinge und
Situationen gibt, die ich nicht annehmen kann.
2. Anzunehmen,
dass ich meine jetzige Situation auf irgendeiner Ebene als
Lern-/Erinnerungsfeld
mitverursacht/miterschaffen habe.
3. Anzunehmen,
dass das Leben immer genau die richtige Herausforderung und die
dafür richtigen
Umstände und Personen für mich bereit hat.
4. Ganz
in die Gegenwart zu "gehen" und darin das im Augenblick
Bestmögliche
zu tun.
5. Tun
nicht mit Sein zu verwechseln: Was auch immer ich mache, hat
äusserst wenig mit
dem zu tun, das ich in Wirklichkeit bin; ich bin weder meine Arbeit,
noch meine
Ausbildungen, noch meine Beziehungen, Verpflichtungen etc. Dies sind
alles
Dinge, die ich habe, die das, was ich in
Wirklichkeit bin, hat - wie
Kleider, die jederzeit abgelegt werden können.
6. Anzuerkennen,
dass selbst ein "totales Desaster" eine perfekte Demonstration eines
Teilaspektes des Lebens ist.
7. Mich wichtig und gleichzeitig nicht zu wichtig zu nehmen.
Ha, bin ich mir zu
schade für diese Arbeit? Was heisst das denn sich zu schade zu
sein für"?? Ist es irgendwie "besser", als spiritueller Lehrer
oder als Arzt, Anwalt, Schauspieler, Schriftsteller etc. zu arbeiten
denn als Hilfslagerist? Wer sorgt denn im Hintergrund dafür,
dass in den Einkaufsstrassen die Gestelle aufgefüllt, der
Kehricht beseitigt, die Fensterscheiben gereinigt, die Kanalisation
befreit oder die Klos geputzt sind? Sind denn die "Nebendarsteller" auf
der Leinwand weniger wichtig als die "Hauptdarsteller"? Sind nicht die
"Hauptdarsteller" darauf angewiesen, dass die "Nebenrollen" perfekt
besetzt werden, um damit den "Hauptrollen" die perfekten
Umstände für die perfekte "Hauptrolle" zu bieten?
Ha! Ist nicht das leben grundsätzlich ein perfektes
Wechselspiel zwischen den verschiedensten Rollen, zwischen den
unterschiedlichsten Puzzleteilen, die alle gemeinsam EIN Bild ergeben,
das wiederum aus den verschiedensten Standpunkten unterschiedlichst
betrachtet werden kann? Kommt das eine ohne das andere
überhaupt zur Geltung? Bedingt nicht gerade die "Hauptrolle"
das Vorhandensein von "Nebenrollen"? Und ist in der Folge nicht jede
noch so "unbedeutende Nebenrolle" gleichzeitig d i e entscheidende,
auslösende, unterstützende Rolle in einem
vielschichtigen Spiel aus einzigartigen Spielfiguren.
Ha!! Ist nicht die Rolle, die ich in jedem Moment meines Hierseins
einnehme, das genau perfekte Steinchen im monumentalen Mosaik des
Lebens? Und zwar genau so, wie ich die Rolle genau in diesem Moment
spiele und kein Yota anders? Genau so "perfekt unperfekt"? Ist nicht
jeder Moment in diesem gigantischen Spiel in sich betrachtet ein
einzigartig perfekter Ausdruck der mannigfaltigsten Variationen ein und
desselben Lebens? Ist nicht die Figur, die ich hier spiele - und die
ich mit der Wirklichkeit verwechsle - meine mir perfekt zugedachte,
zugeschnittene und auf meine Erfahrungswünsche ausgerichtete
Rolle? Ist nicht meine Umgebung, so hart die Umstände manchmal
zu sein scheinen, die einzigartig perfekte Kulisse für meine
individuelle Erfahrung dessen, was ich - in letzter Wirklichkeit - bin?
Bin ich nicht immer die "Hauptrolle" in meinem Spiel - und brauche ich
nicht immer alle anderen "Nebenrollen" im Spiel, da ohne die "Anderen"
das Spiel "aus" wäre?
Ha!!! Würde ein Ja zu all diesen Fragen die Erfahrung des
Lebens nicht radikal umkrempeln? Würde die Dankbarkeit meinem
"Feind" gegenüber den Feind nicht zum Freund machen?
Würden die erhabensten Gedanken und höchsten Energien
im Bewusstsein um die untrennbare wechselseitige Bedingtheit allen
Seins nicht sofort inneren Frieden errichten? Würde das
Akzeptieren - ohne wenn und aber - dessen, was ist, nicht zu einer
totalen Kraft im ewigen goldenen Moment des Jetzt hinführen?
Würde die Erkenntnis, dass Liebe ohne Bedingungen die Essenz
des Lebens ist, nicht die Augen öffnen für alle
Geschenke des Lebens, also für alles? Würde das
Eintauchen in diese Hypothesen und das sich darin immer weiter
Vorantasten an die Möglichkeit der Wahrhaftigkeit dieser
Aussagen das Leben nicht in gänzlich neuem Licht erscheinen
und erstrahlen lassen? Würde das Ausprobieren der Umsetzung
dieser Gedanken die Suche nach einem Sinn nicht unnötig werden
lassen, da der Sinn im Ausagieren der Vielfältigkeit und
Vielschichtigkeit, in der Unterschiedlichkeit der Erfahrungen
läge? Und dann aufzugeben, überhaupt irgendetwas
verstehen zu wollen und vielmehr dem Moment die ganze
uneingeschränkte und ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.
Dem Nächsten und der Nächsten, inklusive aller Be-
und Verurteilungen, Vorurteilen und Bewertungen, Vorlieben und
Distanziertheit, die eigene Be- und Verurteilung miteingeschlossen als
weiterem Ausdruck des unbegrenzten Spiels des Lebens?
Ich hatte aufgegeben,
irgendetwas erreichen zu wollen, ausser meine Rechnungen bezahlen zu
können,
und Zeit zu haben für ein paar mir sehr nahe stehende
Menschen. Vorbild?
Spiritueller Lehrer? Was hatte ich gelacht über mich! Was war
ich tief glücklich,
als ich eines Abends auf einer Bank in der äusserst belebten
Zürcher
Bahnhofstrasse mit einer Wurst in der Hand die Menschen beobachtet
hatte: so
tief in Frieden mit mir und dem Leben war ich schon lange nicht mehr
gewesen!
Ich hatte alle (fast alle...) Konstrukte über "Wer-ich-bin"
aufgegeben und war einfach ganz präsent. Ein Zustand, in den
ich gerne für
immer eingetaucht wäre... Ich hatte den "Kampf", mich
irgendwie
behaupten/beweisen zu müssen, aufgegeben (obwohl
natürlich auch dies wiederum
eine Illusion war/ist, und "nur" eine weitere Spielvariante des
grossen Spiels...), und hatte mich buchstäblich flach auf den
Boden gelegt,
genau so wie die Priester bei der Priesterweihe: Mich dem Leben
ergeben. Und
gesagt: Prima, dann übernimm du mal die Führung, ich
weiss nicht mehr weiter.
Alles Wollen und Rennen und Konstruieren hatte mich zu einem Haufen
finanzieller
Probleme geführt, für die ich keine Lösungen
sah, und mein tägliches Brot
konnte ich auch nicht mehr kaufen... Na gut, dann solls halt "anders"
sein - auf jeden Fall nicht so, wie "ich" es haben wollte.
Sehr bald fanden sich
dann auch Lösungen, oder zumindest
Verlagerungsmöglichkeiten für die
materiellen Verbindlichkeiten - und eines Tages trat meine liebe
Partnerin mit
dem Vorschlag auf mich zu, über einen Ortswechsel nachzudenken
und eine Wohnung
in meiner vor neun Jahren verlassenen Heimatstadt anzuschauen. Weg aus
meinem
geliebten Zürich, "zurück" in die Provinz? Das
war nun
definitiv nicht das, was ich zu tun gedachte, und gleichwohl liess ich
mich ein
aufs Spiel mit dem Ergebnis, dass wir gleich am ersten Abend auf dem
Weg zu
einer Wohnungsbesichtigung "zufällig" über eine
andere Wohnung
stolperten, deren Besitzerin uns "zufälligerweise" genau zum
Zeitpunkt, wo wir noch eine Lücke im Kalender hatten, die
fantastischen Räumlichkeiten
zeigen konnte und sie uns dann auch noch auf der Stelle zu vermieten
wünschte.
"Zufälligerweise" - wie sich im Nachhinein herausstellte -
wohnte sie
in der immerhin 70´000-Seelen-Stadt gleich gegenüber
von meiner Mutter, welche
ein paar Tage davor die Katzen unserer neuen Vermieterin wegen deren
Ferienabwesenheit gefüttert hatte...
Damit nahm dann auch
meine Laufbahn als Textil-Hilfslagerist relativ rasch ein Ende, da der
Anfahrtsweg zum Betriebsgebäude einfach zu weit war. Mit
einigermassen viel
Wehmut nahm ich Abschied, gab meine zwei Paar Latzhosen und den
Garderobeschlüssel
ab und machte mich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle -
heisst, ich
bewarb mich gleichzeitig als Geschäftsführer bei
einer internationalen
Hilfsorganisation und als Coach bei einem Call Center. Warum
überhaupt bei
einem Call Center ohne jegliche Branchenerfahrung? Ich kann es nicht
sagen! Und
noch verrückter: Nach den beiden
Vorstellungsgesprächen war mir klar, welche
Herausforderung ich annehmen würde, sollte ich mich vor die
Wahl gestellt
sehen: jene im Call Center! Dessen Geschäftsführer
wollte mich dann allerdings
nicht als Coach anstellen, sondern gleich als Abteilungsleiter mit der
Option
Gesamtleitung und Mitglied der Geschäftsleitung. Nun gut - da
musste ich ja
dann nicht mehr viel überlegen... Was aber hat ein Call Center
mit meiner
Lebenserfahrung und meinem spirituell-sozialen Gedankengut zu tun?
Alles!
Alles?!? Ja, alles. Auf die Frage von Dan Millman an seinen Mentor und
Lehrer
Socrates (in "Der Pfad des Friedvollen Kriegers"), warum er um Himmels
Willen als Tankwart arbeite und nicht als spiritueller Lehrer, gab
"Soc"
schlicht - und für mich sehr ergreifend! - sinngemäss
zurück: Ich gebe den
Menschen zuerst das, was sie brauchen - Benzin. Wenn dann jemand noch
mehr
"braucht", stehe ich mit meinem anderen Wissen und meiner
Lebenserfahrung gerne zur Verfügung..." Und genau so sehe ich
das im
Moment auch bei mir: Ich bringe meine Arbeitskraft und mein Know-how
als
Teamleiter, Projektmanager und Coach in einem Team von ingesamt
über 200
Mitarbeitenden voll und ganz - und lustvoll - ein. Und die "andere"
Seite nehme ich ja sowieso immer mit, wohin ich auch immer gehe... So
entsteht
dann "zufällig" das eine oder andere "tiefere"
Gespräch,
ohne dass ich damit etwas erwirken möchte. Oder vielleicht
doch: Den/die Gesprächspartner/in
zu ermutigen, in Kontakt mit der Essenz in sich selbst zu kommen und
die Möglichkeit
auszuprobieren:
1. Voll und ganz anzunehmen, was ist. Und sogar anzunehmen, dass es Dinge und Situationen gibt, die ich nicht annehmen kann.
2. Anzunehmen, dass ich meine jetzige Situation auf irgendeiner Ebene als ...
3. etc.,
siehe oben ;-))
"Angewandte
Spiritualität" dort, wo ich auch immer bin... "Angewandte
Spiritualität"
ganz im Sinne von "Wir sind Alle Eins"...
Auf die Frage von
Freunden, wie ich denn das (wieder) geschafft hätte, musste
(und muss!) ich
einfach mit den Schultern zucken: ich weiss es nicht. Vielleicht hatte
ich
einfach Glück gehabt... Wenn ich ein "Rezept" oder eine
Gesetzmässigkeit
zu formulieren versuche, dann kommt am ehesten raus: Mich
vertrauensvoll dem
Leben ergeben und annehmen, was sich zeigt. Im Fluss bleiben und Ja
sagen zum
Leben. Die Geschenke sehen, sie achten und mit ihnen arbeiten. Ganz im
Jetzt
sein. Den Kampf aufgeben, das Ego respektieren, und dankbar sein
für genau das,
was IST. Als "richtig" oder "falsch" beurteilen oder nicht
beurteilen, mich wehren oder nicht wehren, Ruhe finden oder Unruhe
verbreiten,
gemittet oder aus dem Lot sein und mich damit brüsten oder
mich dafür schämen.
Es ist alles gleich-wertig - ausser es ist es nicht.
Erklärungsversuche
unternehmen oder damit aufhören, und endlos weiter mit der
Fragerei nach Sinn
und Unsinn... Auf jeden Fall aber: die Augen öffnen, das Herz
öffnen, die Arme
öffnen für meine Nächsten, die dieselben
Fragen haben, dieselben Probleme,
dieselben Ängste und dieselben Herausforderungen. Mir Zeit
nehmen, wo immer ich
bin - als Teamleiter in einem hochkommerziellen Unternehmen oder bei
der nächsten
Begegnung auf der Strasse. Mir immer und immer wieder ins Bewusstsein
holen,
dass das Leben nur Geschenke bringt und nur Engel schickt. Mich immer
und immer
wieder daran erinnern, dass ich das, was ich alles zu sein meine, nicht
bin.
Ausser doch. Und auch...
"Gnôthi séauton
- Erkenne dich selbst"!
Andreas B. Müller
mailto: editor@s-t.net
S'Espinagar,
Mallorca, Spanien, 31. Mai 2007
>>>
Bücher, die Spuren hinterlassen:
- Gangaji;
Der Diamant in meiner Tasche
- Neale
Donald Walsch; Freundschaft mit Gott
- Dan
Millman; Der Pfad des friedvollen
Kriegers
- Jean-Claude
Mourlevat; Tomek (Der Fluss, der
rückwärts fliesst)
- Tiziano
Terzani; Das Ende ist mein Anfang
>>>
VERSANDHINWEIS
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