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Sich selbst (an)erkennen
Jeder, dem ich bisher begegnet bin, strebte danach etwas zu sein, oder
zu erreichen, was er/sie nicht war, oder hatte...
Keine Ahnung, ob jeder Mensch (oder scheinbare Mensch) dieses
'Bedürfnis' hat. Tatsache ist, dass dieses ein wichtiger
Antrieb
sein kann. Sobald die Zeit gekommen ist, dass dieses Bedürfnis
endet, fällt es viel leichter (als jemals zuvor) sich selbst
zu
erkennen und anzuerkennen.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass (fast?) alle Teile vom Puzzle des Selbst
gesichtet, geprüft und angenommen wurden. Dann kommt die
Entscheidung den inzwischen vertraut gewordenen (und lieb gewonnenen)
Weg auf sich beruhen zu lassen.
Ohne Reiz von Außen, ohne den Rhythmus der Bewegung, gipfelt
alles
in die vernetzte Bestätigung: alles Gelernte und Erkannte wird
durch alles durchdringende Bejahung miteinander verbunden.
Das Faszinierende dabei ist, weil der Kreis geschlossen ist,
fühlt sich alles so an, wie am Anfang des Weges.
Der Unterschied liegt darin, dass das Erleben jetzt meist ohne Suchen (oder
Zweifel, oder Hinterfragung) erfahren wird, eben bejahend...
*
Ein Beispiel für die Vorstellungskraft:
Ein Chamäleon ist dafür bekannt, dass es seine
Hautfarbe an
die Umgebung anpassen kann. Wenn ein Chamäleon (warum auch
immer)
in einem Nest von verwandten Echsen ausgebrütet
würde, ohne
seines gleichen zu kennen, oder zu treffen, dann würde es,
wäre es ein Mensch das Bedürfnis haben, seine
eigentliche
Hautfarbe (wie alle anderen auch) erkennen und halten zu wollen. Je
nach Charakter könnte es sich auch so allumfassend anpassen
wollen, dass es seine Fähigkeit die Hautfarbe zu
ändern
gänzlich unterdrückt.
Das wird sicherlich einige Zeit lang gut gehen, aber die nagende Frage
nach sich selbst, wird sich irgendwann machtvoll durchsetzen. Dieses
Bedürfnis würde es auf einen Weg führen, auf
dem es
viele unterschiedliche Tiere treffen und befragen würde, wie
sie
es denn anstellten, ihrer Hautfarbe treu zu sein. Viele Antworten
würden ihm begegnen (jedes Tier hat seine Wahrheit). Es
würde
den Anleitungen folgen, die daraus resultierende Erkenntnisse gewinnen
und das Unterscheiden lernen. Es wird Tage erleben, wo es glaubt alles
zu wissen und Tage, an dem es sicher ist, wahrhaftig gar nichts zu
wissen. Und, vielleicht hätte es auch einen Glauben
entwickelt,
dass mit ihm etwas nicht stimmt...
Es wird gar bewundernd zu anderen aufschauen, die scheinbar so
mühelos das erreicht haben, wovon es träumt und sich
so sehr
anstrengt, es zu erreichen.
Auf jeden Fall lernt es (durch sein Interesse für sich selbst)
sich selbst kennen - durch das, was es erlebt - durch das wie es von
anderen erfahren wird - und tatsächlich dadurch, dass es
lernt,
was von all dem ihm wahrhaftig entspricht.
Irgendwann, ist es an einem Punkt angekommen, da begreift es, dass es
seine ureigene Wahrheit ist, keine eigene Hautfarbe zu besitzen. Es
erfasst, dass es seine wahrhaftige Natur ist, die Hautfarbe an die
jeweilige Umgebung anzupassen. Natürlich wäre es
eine
unglaubliche Erleichterung, würde es einen seiner eigenen Art
treffen, sich selbst in ihm erkennen und sich mit ihm austauschen. Um
sich selbst zu erkennen, braucht es trotzdem die Offenheit (um alle in
der Vergangenheit 'des Nestes' angenommene Wahrheiten hinter sich zu
lassen) und die Annahme (für das, was es erkannt hat, was es
ist)
und die Einschätzung (geboren aus der
Unterscheidungsfähigkeit) welche (Tier)Art ihm gerade von der
eigenen
Wahrheit erzählt (meistens davon ausgehend, dass es die allein selig machende sei...).
Ist dies alles erreicht, schließt sich der Kreis. Sobald jetzt das
Bedürfnis (nach der eigenen Hautfarbe) anklopft, wird es
lächelnd zu ihm sagen: danke, ich weiß jetzt wer und was ich
bin!
Ja, und dies ist tatsächlich so, tiefer und umfassender, als bei
jedem Chamäleon, das unter seinesgleichen aufgewachsen ist.
*
Vielleicht bist auch Du ein solches 'Chamäleon'? Es gibt z.B.
Energiewesen; sie wirken wie Menschen, werden sogar als solche geboren.
Ihre Essenz ist mit dem, was hinter der Materie existiert verbunden.
Dies ist ihnen vertrauter als die Welt der Materie. Ein solches Wesen
kann keine Energie halten, es passt seine Energien stets an. Wohl kann
es unterschiedlichste Energie anziehen (z.B. um andere damit zu
versorgen, oder Energie auszugleichen usw.) und sich auch speziell und
willentlich danach ausrichten - dies geschieht immer wieder neu! - es
widerspräche seiner Natur, würde
sie dauerhaft gehalten!
Ein Energiewesen lebt seine Aufgaben durch Emotionen,
natürlich
auch durch feinste Gefühle. Es ist schon interessant, dass
meistens genau diese Wesen sich Vorbilder wählen, die in sich
ruhend, fast emotionslose Zustände leben *kicher*.
Diese versuchen sie mit aller Kraft zu erreichen und verurteilen
sich jedes mal, wenn es bei ihnen emotional hoch hergeht...
Natürlich hat das gelernte 'in sich Ruhen' auch Vorteile, z.B.
kann dadurch viel leichter erkannt werden, woher und warum
Energiewechsel in Dir stattfinden. Mir liegt es am Herzen Dich darauf hin zu
weisen, dass ein Verurteilen Deiner selbst stets daher rührt, dass Du nur ein
Teil
des Gesamtbildes (was Du bist, warum Du genau das zu genau diesem Zeitpunkt tun musstest) bisher betrachtet hast...
Also, vertraue dem Wunder das Du bist - und lass Dich geschehen!
Mit inniger Verbundenheit
Brigitte CH'AN*KA*RII