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Sich selbst (an)erkennen

Jeder, dem ich bisher begegnet bin, strebte danach etwas zu sein, oder zu erreichen, was er/sie nicht war, oder hatte...

Keine Ahnung, ob jeder Mensch (oder scheinbare Mensch) dieses 'Bedürfnis' hat. Tatsache ist, dass dieses ein wichtiger Antrieb sein kann. Sobald die Zeit gekommen ist, dass dieses Bedürfnis endet, fällt es viel leichter (als jemals zuvor) sich selbst zu erkennen und anzuerkennen.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass (fast?) alle Teile vom Puzzle des Selbst gesichtet, geprüft und angenommen wurden. Dann kommt die Entscheidung den inzwischen vertraut gewordenen (und lieb gewonnenen) Weg auf sich beruhen zu lassen.

Ohne Reiz von Außen, ohne den Rhythmus der Bewegung, gipfelt alles in die vernetzte Bestätigung: alles Gelernte und Erkannte wird durch alles durchdringende Bejahung miteinander verbunden.

Das Faszinierende dabei ist, weil der Kreis geschlossen ist, fühlt sich alles so an, wie am Anfang des Weges.

Der Unterschied liegt darin, dass das Erleben jetzt meist ohne Suchen (oder Zweifel, oder Hinterfragung) erfahren wird, eben bejahend...

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Ein Beispiel für die Vorstellungskraft:
Ein Chamäleon ist dafür bekannt, dass es seine Hautfarbe an die Umgebung anpassen kann. Wenn ein Chamäleon (warum auch immer) in einem Nest von verwandten Echsen ausgebrütet würde, ohne seines gleichen zu kennen, oder zu treffen, dann würde es, wäre es ein Mensch das Bedürfnis haben, seine eigentliche Hautfarbe (wie alle anderen auch) erkennen und halten zu wollen. Je nach Charakter könnte es sich auch so allumfassend anpassen wollen, dass es seine Fähigkeit die Hautfarbe zu ändern gänzlich unterdrückt.

Das wird sicherlich einige Zeit lang gut gehen, aber die nagende Frage nach sich selbst, wird sich irgendwann machtvoll durchsetzen. Dieses Bedürfnis würde es auf einen Weg führen, auf dem es viele unterschiedliche Tiere treffen und befragen würde, wie sie es denn anstellten, ihrer Hautfarbe treu zu sein. Viele Antworten würden ihm begegnen (jedes Tier hat seine Wahrheit). Es würde den Anleitungen folgen, die daraus resultierende Erkenntnisse gewinnen und das Unterscheiden lernen. Es wird Tage erleben, wo es glaubt alles zu wissen und Tage, an dem es sicher ist, wahrhaftig gar nichts zu wissen. Und, vielleicht hätte es auch einen Glauben entwickelt, dass mit ihm etwas nicht stimmt...

Es wird gar bewundernd zu anderen aufschauen, die scheinbar so mühelos das erreicht haben, wovon es träumt und sich so sehr anstrengt, es zu erreichen. 

Auf jeden Fall lernt es (durch sein Interesse für sich selbst) sich selbst kennen - durch das, was es erlebt - durch das wie es von anderen erfahren wird - und tatsächlich dadurch, dass es lernt, was von all dem ihm wahrhaftig entspricht.

Irgendwann, ist es an einem Punkt angekommen, da begreift es, dass es seine ureigene Wahrheit ist, keine eigene Hautfarbe zu besitzen. Es erfasst, dass es seine wahrhaftige Natur ist, die Hautfarbe an die jeweilige Umgebung anzupassen. Natürlich wäre es eine unglaubliche Erleichterung, würde es einen seiner eigenen Art treffen, sich selbst in ihm erkennen und sich mit ihm austauschen. Um sich selbst zu erkennen, braucht es trotzdem die Offenheit (um alle in der Vergangenheit 'des Nestes' angenommene Wahrheiten hinter sich zu lassen) und die Annahme (für das, was es erkannt hat, was es ist) und die Einschätzung (geboren aus der Unterscheidungsfähigkeit) welche (Tier)Art ihm gerade von der eigenen Wahrheit erzählt (meistens davon ausgehend, dass es die allein selig machende sei...).

Ist dies alles erreicht, schließt sich der Kreis. Sobald jetzt das Bedürfnis (nach der eigenen Hautfarbe) anklopft, wird es lächelnd zu ihm sagen: danke, ich weiß jetzt wer und was ich bin!

Ja, und dies ist tatsächlich so, tiefer und umfassender, als bei jedem Chamäleon, das unter seinesgleichen aufgewachsen ist.

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Vielleicht bist auch Du ein solches 'Chamäleon'? Es gibt z.B. Energiewesen; sie wirken wie Menschen, werden sogar als solche geboren. Ihre Essenz ist mit dem, was hinter der Materie existiert verbunden. Dies ist ihnen vertrauter als die Welt der Materie. Ein solches Wesen kann keine Energie halten, es passt seine Energien stets an. Wohl kann es unterschiedlichste Energie anziehen (z.B. um andere damit zu versorgen, oder Energie auszugleichen usw.) und sich auch speziell und willentlich danach ausrichten - dies geschieht immer wieder neu! - es widerspräche seiner Natur, würde sie dauerhaft gehalten!

Ein Energiewesen lebt seine Aufgaben durch Emotionen, natürlich auch durch feinste Gefühle. Es ist schon interessant, dass meistens genau diese Wesen sich Vorbilder wählen, die in sich ruhend, fast emotionslose Zustände leben *kicher*. Diese versuchen 
sie mit aller Kraft zu erreichen und verurteilen sich jedes mal, wenn es bei ihnen emotional hoch hergeht...

Natürlich hat das gelernte 'in sich Ruhen' auch Vorteile, z.B. kann dadurch viel leichter erkannt werden, woher und warum Energiewechsel in Dir stattfinden. Mir liegt es am Herzen Dich darauf hin zu weisen, dass ein Verurteilen Deiner selbst stets daher rührt, dass Du nur ein Teil des Gesamtbildes (was Du bist, warum Du genau das zu genau diesem Zeitpunkt tun musstest) bisher betrachtet hast...

Also, vertraue dem Wunder das Du bist - und lass Dich geschehen!

Mit inniger Verbundenheit
Brigitte CH'AN*KA*RII