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Schmerz-Gebirge bauen...

Mein innig geliebter Schatz, heute beschreibe ich die Entstehung von schmerzhaften Realitäten. Sobald Du erkennst, was und wie Du dies tust, hast Du damit ein Werkzeug in der Hand, zu erkennen wie Du sie beendest. Denn, ebenso wie Deine Realität, ist auch Deine Wahrnehmung Deine alleinige Welt und alle Deine Sinne sind auf "Deine Welt" abgestimmt...

Situationsbeschreibung
Stell Dir folgendes vor:
Du hast mit einem Mitmenschen vereinbart, zu seiner Unterstützung Erinnerungs-SMSe zu simsen. 
In der Praxis stellt sich heraus, dass kurz hintereinander eine SMS Angst ausgelöst hat, weil gerade eine "schlimme Nachricht" erwartet wurde und eine andere SMS das lang ersehnte Ausschlafen unterbrach. Deshalb bittet er darum, dass keine weitere SMS mehr geschickt werden soll.

Diese recht simple Situation bereitet mehr als eine Basis, aus der ein wahres Gebirge von Schmerz gebaut werden kann...

Basis 1 Angst "vor einer schlimmen Nachricht"
Sobald eine schmerzhafte Nachricht erwartet wird, kann bereits das Geräusch einer empfangenen SMS vor ihrer Sichtung Ängste auslösen. Dies nachzuvollziehen setzt voraus, dass Du das bereits kennen gelernt hast. Die "schlimme Nachricht" kann z.B. einen im Krankenhaus liegenden, geliebten Menschen betreffen. Doch ebenso genügt in einem aktiven Konflikt/Prozess ein gesimster Satz, der eine Verletzung bewirkt, um fortan diese Art von Hölle auf Erden bei jeder folgenden Nachricht dieser Person zu entfesseln! Fakt ist, der gesamte Körper befindet sich dann im Alarm-Modus, um den zu erwartenden Schmerz abzuwehren. Das geht auch so weit, dass es gar nicht mehr möglich ist, sich auf SMSe freuen zu können, weil  i m m e r  vorher dieser entsetzliche Schmerz durch die Körper saust und alle Systeme in die Abwehr gehen. Im Extremfall können die empfangenen SMSe nicht mehr geöffnet werden, weil die Angst vor der schmerzhaften Nachricht so überwältigend groß geworden ist...

Basis 2 Musteraktivierung "ich darf nicht stören"
Musteraktivierungen sind stets Kombinationen von routiniert ablaufenden Erinnerungen. Beispielsweise die Kombination von dem Glaubensmuster "ich darf nicht stören", gepaart mit der Erinnerung an emotionale Mini-Dramen (z.B. wie furchtbar es oftmals gewesen war, beim Ausschlafen gestört worden zu sein) und verbunden durch das Erziehungsmuster, "durch Schuld und Sühne eine Wiedergutmachung erzeugen zu können".

Wird diese Abfolge unterbewusst aktiviert, reagiert der physische Körper z.B. mit einem "roten Kopf". Warum? Weil wir als Kinder den Erwachsenen beweisen mussten, dass wir "den gemachten Fehler" verstanden haben und jetzt in den "es tut mir leid"-Modus (das Schämen) gehen müssen, damit wieder "alles gut" ist. Eindeutig wurde der Schlaf eines Anderen gestört und deshalb können Gefühle von "schuldig sein" auftreten, es sollte nun Strafe erfolgen, damit wieder alles gut ist...

Basis 3 Kombination Ablehnung und "persönlich nehmen"
Obwohl das Beenden der Hilfestellung aus der Sicht des Empfangenden (der Hilfestellungs-SMS) sehr einfach nachzuvollziehen ist, kann das für den Gebenden (Sender der SMS)  zur großen und schmerzhaften Sache werden. Beispielsweise, wenn der Eigenwert durch das Helfen definiert wurde, oder das "Guter-Mensch-sein", auch wird es spannend, wenn das männliche Geben aktiviert war. Denn, dann kann zusätzlich die Perspektive der Machtkämpfe aktiviert werden, wenn der Gebende unterbewusst meint, er habe durch das Geben immer die Macht (i.S.v. Vorenthaltung). Bei allen Beispielen kann das Beenden wie ein "Tritt in den Hintern", oder wie ein "die Türe vor der Nase zuschlagen" empfunden werden. Kurz: das Beenden wird zur Ablehnung der Gabe, des Guten, des Nützlichseins. All dies spricht unsere Persönlichkeit auf unterschiedlichste Ebenen immer wieder an. Anders formuliert: es werden unsere Resonanzfelder von Schmerz und Leid aktiviert, oder unsere Knöpfchen gedrückt, oder unser Ego zieht in den Kampf, oder eingeübte Verhaltensmuster werden gestartet, oder und und und. Fakt ist,
durch die vermeintliche Ablehnung verstärkt sich das "persönlich Nehmen" wie automatisch.

Bereits durch Basis 1 und besonders durch Basis 2 wurde die Realität durch das Verbinden mit persönlichen Ebenen von Ängsten und Mustern verändert. Doch Basis 3, die Ablehnung, setzt allem "die Krone auf" *lächel*.

Ein bildlicher Vergleich zur Verdeutlichung
Stell Dir Basis 1,  2 und 3 als hohe Berge vor. Jede Verbindung zu weiteren Schmerzen z.B. Erinnerung an ähnliche Situationen aus der Vergangenheit, erschaffen ebenfalls hohe Berge. Das Ergebnis ist ein weitläufiges Gebirge. Nun visualisiere einen Menschen, der zwischen den Bergen entlang läuft. Alles was er sehen kann, sind die ihn umgebenden Berge.
Deshalb scheint die eigene Realität, das eigene Empfinden so echt zu sein! Alle Sinne Deiner Körper senden in solchen Momenten: Schmerz...


Reaktionen
Sie sind so vielfältig wie die Natur, so Kreativ wie unsere Kunstwerke und es gibt immer wieder neue Möglichkeiten der Ebenen und Verbindungen *lächel*. Grundlegend greifen die Mechanismen der gewählten Persönlichkeit, der angenommenen Vorbilder und die der Befriedigungs-Muster... d.h. des angestrebten Zieles.

Ein gängiges introvertiertes Beispiel:
Eingesetzte Werkzeuge sind Verunsicherung und Vermeidung...
Sämtliche Erinnerungen an ähnliche (peinliche, schmerzhafte, zurückweisende, störende) Situationen laufen immer wieder ab. Der Fokus liegt auf "falsch gemacht". Mit jeder Erinnerung und jeder Wiederholung dieser Erinnerungen wird mehr und mehr die Selbstsicherheit untergraben, im Extremfall bis zur totalen Verunsicherung. Aus dieser Verunsicherung heraus entsteht das Gefühl und der Glaube dem Mitmenschen nicht mehr, oder nie wieder begegnen zu können. Je länger die gedankliche Wiederholung andauert, desto sicherer und intensiver sind dieses Gefühl und dieser Glaube, gepaart mit der intensiven Wahrnehmung "verletzt", oder "ungerecht behandelt", "o.ä.", worden zu sein. Es werden Vermeidungsmuster ersonnen, oder auf eingeübte Vermeidungsmuster zurückgegriffen, um eine Begegnung mit besagter Person auf jeden Fall zu verhindern.

Kommt es zu einer Begegnung, dann prallen die gedanklich erschaffene und die allgemeine Realität aufeinander.  Ein Mensch, der durch seine Gedanken-Karuselle in sich wahre Schmerz-Gebirge erschaffen hat, wird von seinem Schmerz umgeben sein; d.h. eine Realitätsverschiebung wird ihm vorgaukeln, vollkommen richtig (gerecht!) zu handeln, indem er das Gegenüber als Feind einordnet und entsprechend behandelt. Sind die Schmerz-Gebirge noch überschaubar, d.h. etwas Realitätssinn noch vorhanden, dann kann bei mentalen Menschen eine Verwirrung entstehen und bei emotionalen Menschen fühlt sich die Begegnung "komisch" an, denn die eigenen Systeme sind in "Aufruhr", bis das innerlich Aufgebaute mit dem äußerlich Wahrgenommenen (mehr oder weniger) in Einklang gebracht ist.

Ich glaube jeder kann sich den Fortgang dieser Geschichte selbst zusammenreimen. Gerade weil der Gebende meint gerecht zu handeln, wird der Empfangende die schreiende Ungerechtigkeit dieser Handlung erfahren...

Was kannst Du tun, um solch einen Kreislauf des Schmerzes und des Leidens zu beenden?

Du hast Deine Gebirge erschaffen und deshalb kannst Du sie wieder einebnen!

Du kannst sofort erkennen, dass Deine Zeit dies zu tun gekommen ist, weil Du diesen langen Text immer noch liest *grins*. Es geht hier in erster Linie um Dich, Dein Wohlbehagen und die Beendigung Deines Schmerzes. Es ist Deine Einstellung, Deine Entscheidung und Deine Ausrichtung gefragt.

Ein Beispiel:
Einstellung: will ich wirklich diese Art von Schmerz in meinem Leben haben? Immer noch?
Entscheidung: ich will meine Schmerzen beenden. Jetzt.
Ausrichtung: Ich gestalte meine Realität. Ich durchbreche meine Wiederholungen. Jetzt. Ich zähle nun immer wieder die Fakten (siehe Situationsbeschreibung) auf, bis ich den Schmerz ausgeglichen habe. Bei jedem sich meldenden Schmerz, erkenne ich die Wiederholung und fokussiere allein die reelle Tat.

Es ist sehr hilfreich die Perspektive von dem persönlichen Empfinden weg und zu dem Blickwinkel des Gegenübers hin zu wechseln (die reelle Tat). Das bedeutet, anstatt immer wieder das Erlittene (Basis 1 - 3) durch Erinnerungen zu wiederholen, ist es nützlich die Situation aus der Sicht des Anderen zu sehen (bin erschrocken, habe was anderes erwartet, bin gestört worden, hätte gerne weitergeschlafen  u n d  deshalb will ich keine weitere SMS mehr haben  P U N K T). Sobald die Erkenntnis kommt "ich hätte es genauso gemacht", ist das Ziel (der Perspektivenwechsel) erreicht.

Im Bereich "Umsetzung" (z.B. das Knöfpchenspiel) kannst Du viele Anregungen, Wege, Werkzeuge und Beispiele finden, wie Du Deine "Berge des Schmerzes" einebnen kannst. Ich schenke Dir meine schönsten Gefühle von Wertschätzung, für jede Entscheidung zu Deinem Wohle.

Herzlichst
Brigitte