Der Anfang
oder, wie eine sanfte Essensumstellung aussehen kann
Aller Anfang ist schwer? Nö, nur wer daran glaubt, wird dies
unterbewusst so einrichten und die eigene Gedankenwelt wird es schwer erscheinen lassen...
Ich beschreibe hier, wie ich mir selbst helfe und geholfen habe.
Vielleicht ist eine Anregung für Dich dabei.
Ok, ich bin nun fast 50 Jahre auf diesem Planeten und habe den
üblichen Wahnsinn aktiv, oder passiv mitgemacht. Schon mit 11
Jahren habe ich mir geschworen, dass ich 'da' nicht mitmachen
würde, jedoch als Teil von Allem *kicher*... - nun gut - mit Gefühlen von
Enttäuschung/Frustration und 'mich im Stich gelassen
fühlend' von all den sogenannten 'Spezialisten' rund um die Gesundheit, probierte ich das Einbeziehen der psychisch-spirituellen Ebene aus und hatte und habe jetzt für mich lebenstaugliche Strategien und gute Erfolge.
Der Anfang beginnt in/mit fünf Schritten: 1. Schritt: baue Interesse
für Dich selbst auf; 2. Schritt: wähle Deine
Werkzeuge; 3. Schritt: werbe um Unterstützung; 4. Schritt:
tausche behutsam 'Schlimmes' durch 'weniger Schlimmes' aus; 5. Schritt:
erlaube Dir alles, was Du Dir verbietest.
Ja, es geht um die Ernährung *lächel*, und ja, diese
Schritte funktionieren auch in anderen Bereichen...
Jeder einzelne Schritt ist wichtig, jedoch nicht unbedingt das
Einhalten der Reihenfolge. Du hast alle Freiheiten auf Deiner Seite und
bist in Deine Verantwortung berufen, für Dich da zu sein und
Dir Gedanken um Dich (d.h. um die Erfüllung Deiner
Bedürfnisse) zu machen - dieser Text ist ein Anfang - und Du schreibst die
Geschichte...
1. Schritt: Baue Interesse
für Dich selbst auf.
Oh weh, meinst Du? Das hat noch nie geklappt? Nun, probiere es immer
wieder und fange damit an, Deine
Erfolgs-Ansprüche/-erwartungen an Dich selbst zu reduzieren.
Damit meine ich - es genügt vollkommen, dass Du immer wieder
damit anfängst, für Dich selbst Interesse
aufzubringen...
Bei mir, in meinen Systemen, war seeeeehr lange eine 'Verdrehung'
verankert. Diese äußerte sich ungefähr so:
da ich alles für andere tue, tun diese alles für
mich (oder sollten diese alles für mich tun). Diesem unbewussten Glaubenssatz begegne ich häufig bei
meinen Mitmenschen. Gefördert durch den Satz "Liebe Deinen
Nächsten wie Dich selbst." und dem Urteil "Du bist
egoistisch.". Diese 'Verdrehung' ist ein sogenanntes 'Strafprogramm',
dass Dich erfolgreich in ein Erleben voller Schmerz, Verzicht, Verlust,
Verbote, Kontrolle, usw. - also in Mangel und Selbsthass
führt und dort hält.
Lies Dir bei Gelegenheit den Text Bedingungslosigkeit durch, dann kannst Du besser nachvollziehen, wie sich so ein Strafprogramm im Leben auswirken kann. Hier
und jetzt geht es darum, dass Du begreifst, dass Du keineswegs bis
jetzt versagt hast, sondern dass Du Dich äußerst
erfolgreich einem Strafprogramm untergeordnet hast. Weniger nett
formuliert: Du hast Dich von etwas, oder jemand anderem 'leben lassen'. Das
ist vollkommen in Ordnung, denn Du hast dies
gewählt/entschieden und glaube mir, Du hattest sehr gute
Gründe dafür!
Jetzt, in genau diesem Moment, darfst und kannst Du erneut
wählen/entscheiden. Willst Du diesem Strafprogramm heute
weiter folgen? Oder, kannst Du Dir erlauben, heute einmal eine Pause
einzulegen? Fühle, oder 'höre' Deine Antwort und richte Dich danach aus.
Falls Du Dich jetzt für eine Pause entschieden hast, erwarte
bitte nicht von Dir, dass jahrelange Strafprogramm-Praxis einfach so
von Dir abfällt. Nee, das braucht eine gaaaanze Weile und
viele, viele Anfänge *lächel*. Ist nicht wirklich
schlimm, sondern eher lästig, weil wir dabei so üble
und abfällige Gedanken über uns selbst denken...
Also, baue Interesse für Dich selbst auf, indem Du Dich
in einer Pause vom Strafprogramm fragst, was Du gerne Essen
möchtest. Du, nicht der Mann, nicht die Kinder, nicht die
Eltern, niemand von Deiner Familie, niemand von Deinen Freunden usw. -
sondern D U
!
Baue Interesse für Dich auf, in dem Du daran arbeitest, dass
Dein Essenswunsch für Dich wahr wird.
Du kannst daran erkennen, wie fleißig Du dem
Strafprogramm entsprochen hast, wenn Dir
das schwer fällt und wie schwer es Dir
fällt. Ist kein Witz, ich habe das bei meiner Mutter
ausprobiert mit dem erschreckenden Ergebnis, dass es ihr
nicht gelang, einen Essenswunsch zu formulieren (nur mit
meiner Unterstützung...). Also sei bitte sehr behutsam mit Dir
und bleib am Ball. Du kannst Dir tagelang zeit nehmen - Du tust dies
nur für Dich. Niemand sonst ist beteiligt. Niemandem sonst
brauchst Du Rechenschaft ablegen...
Sobald Du einen Essenswunsch ausgewählt hast, kommt der
nächste Schritt: die
Auswahl der Werkzeuge für die Umsetzung. Anders
formuliert: wie kann Dein Wunsch freudvolle Realität
werden?
2. Schritt:
wähle Deine Werkzeuge.
Oberstes Auswahlkriterium: das Werkzeug sollte Dir entsprechen! Damit
meine ich, Deiner Moralvorstellung, Deinen Verhaltensmustern, Deinen
Gewohnheiten usw. - oder kurz gesagt: der Einsatz der Werkzeuge sollte
Dir leicht fallen.
Warum? Weil ich davon ausgehe, dass Du zur Zeit über wenig
Energie verfügst, noch wenig motiviert für Deine
Belange bist und deshalb darf Dich in diesem Stadium das/die
gewählte/n Werkzeug/e so wenig wie möglich anstrengen.
Solltest Du bei diesen Worten fühlen, wie Dir die
Tränen in die Augen steigen, so danke ich Dir zutiefst, dass
Du diese Seite für Dich gefunden hast. Ich fühle mich
Dir sehr verbunden und nahe. Übrigens bist Du nicht
rührselig oder ähnliches, sondern hast für
Dich das tolle Geschenk gewählt, einen intakten
Emotionalkörper zu besitzen... er ist nur grad etwas
angespannt und die Tränen gleichen das wieder aus...
Ok - Werkzeuge -
Essenswunsch
aussprechen (z.B. "Du, ich werde am Dienstag mal ... kochen.")
Essenswunsch
schmackhaft machen (bewerben ("wäre mal eine
Abwechslung/gesund, wenn..."), drum betteln ("och, können wir
nicht mal ..."), nonverbal einfordern (entsprechender Gesichtsausdruck
und Körperhaltung), emotional erpressen ("wenn Du mal an mich
denken würdest, ..."), manipulierend ("ist doch eine gute
Idee, ..."), trotzig ("ich finde, es sollte auch mal das was ich will auf den Tisch kommen.")
Essenswunsch
auf einen bestimmten Tag legen (z.B. dann, wenn evtl. die "Gegenwehr"
am geringsten)
Auswärts
essen gehen
Zwei
Essen kochen
ohne
Absprache (sozusagen vor vollendete Tatsachen stellen)
falls der Partner kocht, dann erzeuge Mut in Dir und sprich den Essenswunsch aus.
Umsetzung
des Essenswunsches "sich wünschen" ("ich
wünsche mir ... zu essen, wie könnte sich mein Wunsch
erfüllen?")
...
Hoffentlich
ist etwas brauchbares für Dich dabei, oder Du weißt, welche
Strategie Du für die Umsetzung Deines Essenswunsches nun einsetzen
kannst. Bitte denke daran, Dein größter 'Widersacher' ist
Deine Strafprogramm-Praxis, also Du selbst. Das bedeutet, dass Du oft
etwas haben könntest, es Dir aber selbst verbietest, oder Du
glaubst, dass Du für Dein Umfeld dann eine Last/Ärgernis
währst...
Falls es für Dich ganz und gar ungewohnt ist, bewusst ein Werkzeug
für Dich einzusetzen, oder es Dir in der Vergangenheit madig
gemacht worden ist (das gehört sich nicht/tut man nicht, ist nicht
ok, ist egoistisch, ist verwerflich, usw.) von einem Mitmenschen (lies
evtl. Hintergrundinformationen), dann hilft es Dir vielleicht, noch mal Schritt 1 durchzuarbeiten.
3. Schritt: werbe um Unterstützung.
Nee, damit meine ich nicht andere, sondern das Werben um Deine eigene
Unterstützung! Natürlich kannst Du auch Freunde, oder Familie
um Unterstützung bitten, das kann funktionieren, sobald Du Deinen
Weg vor Dir siehst (Du solltest klar formulieren können bei was Du
Unterstützung brauchst und wie diese Dir entspricht). Jetzt sind
wir am Anfang, da brauchst Du am aller meisten Dich selbst!
Ein Weg, Deine Unterstützung zu erhalten, ist beispielsweise
die Vorstellung, dass Du Deine aller beste Freundin bist (oder evtl.
ein hilfebedürftiger Mitmensch). Was würdest Du für
andere tun? Wie würdest Du Sie in Ihrem Vorhaben
unterstützen? Je genauer Du Dir das vorstellen kannst, desto
besser kannst Du um Deine eigene Unterstützung werben. Ja, das
Werben ist wichtig, es sei denn, Du kannst es sofort bei Dir anwenden.
Fällt es Dir schwer, brauchst Du sowohl Schritt 1, als auch alle
Möglichkeiten, Dich dazu zu bringen, Dich selbst in Deinem Tun und
Vorhaben (z.B. ruhig zu bleiben, weil Aufregung zu Trostessen
führen kann) zu unterstützen.
4. Schritt: tausche behutsam und langsam 'Schlimmes' durch 'weniger Schlimmes' aus.
Schritt 4 ist ein wunderbarer, sanfter und wertschätzender Punkt.
Wunderbar ist er, weil Du Dir statt Pizza Salami eine Pizza Schinken
reinziehen darfst, oder von der Pizza Salami ein Stück weniger
ißt und statt dessen noch etwas 'gesundes' dazu. Oder, statt einen ganzen Müsliriegel (den Du liebst) tauschst Du ihn gegen einen
halben Müsliriegel (die andere Hälfte kannst Du dann essen,
wenn Du den zweiten Müsliriegel gegessen hättest) und
Studentenfutter aus (oder Trauben, oder frische Beeren - eben das, was
Deinen Favoriten auszeichnet, und in einer weniger verarbeiteten Form
existiert).
Sanft ist er, weil Du Deinen Körper schrittweise an das andere
Essen heranführst, statt wie sonst bei einer Diät mit dem
Dampfhammer.
Wertschätzend ist er, weil Du Dir selbst signalisierst, dass Du
aus Interesse an Dir schrittweise eine andere Ernährung
einführst. Und, weil Du Dir erlaubst, weiterhin das zu essen, was
Du aus Gewohnheit auch brauchst. Dein ganzer Organismus ist das
viele Fett und den vielen Zucker gewohnt - er wird mit
'Entzugserscheinungen' reagieren wenn es plötzlich ganz ausbleibt
(z.B. Blähungen, Übelkeit, Kopfschmerzen usw.). Oder, wenn Du Fertigfutter gewöhnt bist, wird Dir erst mal die Kraft und das Interesse fehlen, selbst zu kochen...
Du hast sicherlich schon von der einen, oder anderen
Ernährungsweise gehört. Jetzt, am Anfang, ist es wichtig,
dass Du Dir von all dem Gehörten das 'nimmst', was Dich am
wenigsten anstrengt und Dir am besten schmeckt und in Deinen Alltag am einfachsten einzubauen ist.
5. Schritt: erlaube Dir alles, was Du Dir verbietest.
Ja, das klingt erst mal paradox. Dieser Schritt 5 ist wichtig für
harte, disziplinierte Menschen, oder für 'Unterordner', oder
für 'Anpasser' - eben Menschen, denen Schritt 1 schon schwer zu
schaffen machen kann...
Genau so wichtig ist dieser Schritt für die Menschen, die Gedanken
von 'sich selbst verraten', oder 'versagt haben', oder 'ich kann
nicht', oder 'ich schaff das nicht' in sich tragen.
Ja, und nicht zu vergessen, ist dieser Schritt für all die
Menschen wichtig, die mit den Langzeitschäden des Diät-Wahns
kämpfen, ohne dies zu bemerken. Ich spreche hier von der
Zellinformation "Angst vor der nächsten Hungersnot". Gerade dann,
wenn Du Deine selbst aufgestellten Regeln befolgst, solltest Du Dir
erlauben zu 'sündigen' (spätestens dann, wenn Du von einem
Eis o.ä. träumst!!!).
Kurz gesagt: dieser Schritt soll Dir helfen, Dich aus dem Karussell der
Schuld zu befreien, die sehr oft zum 'aufgeben' führt. Sobald Du
beginnst Interesse für Dich selbst aufzubauen, und in ein altes
Verhalten zurückfällst, kannst Du Dich stets auf diesen
Schritt 5 berufen.
Glaube an Dich, Du bist ganz genau so gewollt und richtig, genau so, wie Du bist.
Denn, eigentlich weist Du schon alles, was Du brauchst, oder wie Du es
brauchst. Genauso wie Du ganz genau weißt, was Dir schmeckt.
Deshalb werde ich das alles hier nicht auflisten, dafür gibt es
genug andere Seiten im Internet und Du darfst aus der ganzen Fülle
das auswählen, was Dir entspricht (was Dir schmeckt, was zu Dir
passt, worauf Du Dich freust, was sich leicht in Deinen Alltag
integrieren lässt).
Dein Körper wird Dir mit der zeit immer genauer zeigen, worauf er
Lust hat (was er für seine Regeneration braucht) und Du wirst mit
immer mehr Interesse für Dich selbst beginnen einen Anfang zu
machen, und dadurch wirst Du ihm immer besser zuhören können
- und dies an jedem Tag, an dem Du beschließt, Dir eine Pause von dem
oben beschriebenen 'Strafprogramm' zu gönnen.