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Bedürftigkeit

Einige Wochen lang durfte ich die Unterschiede bezüglich Bedürfnisse und Bedürftigkeit erfahren. Wow, es ist, als ob es nur noch Bedürfnisse gibt und zwar solche, die sich scheinbar nicht alleine erfüllen lassen...

Ein tiefgreifendes Erleben für die Art von Menschen, die gerne helfen/gerne geben, weil sie in dieser Zeit wie allergisch auf die Bedürftigkeit ihrer Mitmenschen reagieren. Eine der Kostbarkeiten dieser Zeitspanne liegt darin, aus einer neuen Perspektive heraus zu erkennen, welche Muster beim Helfen/Geben in der gewählten Persönlichkeitsstruktur aktiv sind. Fragen nach dem Wert für seine Mitmenschen, Verlustängste weil das gewohnte Geben verweigert ist  u n d  der Schmerz der eigenen Bedürftigkeit die scheinbar niemanden interessiert (oder scheinbar durch niemanden erfüllt werden kann) sind für den Bedürftigen allgegenwärtig.

Auf die Umwelt wirkte ich in der Phase meiner Bedürftigkeit so, als sei ich in einer Depression, oder in einem sehr tiefen Tief. Das sehe ich anders. Es gibt zwar durchaus manchmal Parallelen, dafür unterscheidet sich Bedürftigkeit, die ich hier beschreibe, jedoch ganz klar durch die Art der Forderungen, oder den Wünschen nach...

Meine gewählten Definitionen: in einer Depression, sieht der Betroffene keine Chance mehr, dass sich der hoffnungslose Zustand (Antriebslos, Interessenlos usw) jemals ändert. In einer depressiven Verstimmung ist der Rückzug sinnvoll und gewünscht, um in sich die Kraft zu sammeln für den nächsten Startschuss - der Betroffene weis, dass der hoffnungslose Zustand sich ändern wird. In einem Tief (oder sehr tiefen Tief) verliert der Betroffene jegliche Hoffnung dass sich die Anderen jemals ändern, oder man selbst für die Anderen eine geänderte Position einnehmen kann und deshalb verliert alles seinen Sinn. Die Phase von Bedürftigkeit habe ich so erfahren, dass mich die Menge der sich einstellenden Bedürfnisse überforderten und gleichzeitig die Bedürfnisse meiner Mitmenschen (die ich sonst mit Hingabe und Freude wahrnahm) mich unglaublich heftig "nervten". Rückzug und Abgrenzung bzgl. meiner Mitmenschen war das Wichtigste, was mir in dieser Zeit gut tat.

Mein Fokus liegt jetzt darauf, einige der Schätze einer solchen Phase zu beschreiben:
Achte darauf wodurch sich die Zeit der Bedürftigkeit beendet!

Ja, dass meine ich vollkommen ernst. Es gibt viele Impulse in einer solchen Zeit. Welcher wirkt auf Dich unwiderstehlich? Auf was genau hast Du gewartet, um die Zeitspanne der Bedürftigkeit beenden zu wollen?

Das was es ist, hat eine enorme Bedeutung für Dich in den folgenden Wochen. Es will von Dir beachtet, umgesetzt und eingesetzt werden.

Alles (ist) LIEBE

Brigitte
 CH'AN*KA*RII