Reife
Ein Spruch, den angeblich Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag formuliert haben soll lautet: Als ich mich selbst wirklich zu lieben begann, habe ich aufgehört mich nach einem anderen Leben zu sehnen, und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, dass nennt man "REIFE".
Diesen Spruch habe ich bestimmt schon ein Jahr lang über meinem Bett hängen, um mich daran zu erinnern, dass jedes Ärgernis ein Aufruf zum Wachsen beinhaltet. Seit einigen Tagen betrachte ich ihn wieder. Hier und jetzt erzähle ich Dir ein Ärgernis und wie ich damit umgehe.
Vorgestern hat mein Handyaufladestecker angefangen zu spinnen. Kein Saft mehr auf dem Handy? Das ist wirklich ärgerlich, denn das Handy beinhaltet mein Terminkalender und die Weck- und Erinnerungsfunktionen helfen mir trotz Pflichten entspannt zu bleiben ... - also ein willkommenes Übungsfeld das umzusetzen, was ich so vertrete.
Während ich so an dem Stecker rumfummelte dachte ich "wenn ich das was ich gelernt habe richtig verstanden habe, dann wird das Aufladen jetzt beginnen können." Konzentriert stellte ich mir vor, wie das Aufladen wieder funktioniert. Ganz kurz flammte in mir das Bild auf, das der Hund meiner Eltern vorbei kommen würde und meinen Erfolg durch hängen bleiben am Kabel zunichte machen täte.
Ja, was soll ich sagen - genau so ist es gekommen. Ich habe mich vor Vergnügen auf dem Bett gekugelt und mir danach am Kabel spielend gesagt, "aber jetzt will ich bitte dass das Aufladen erhalten bleibt bis der Akku voll ist". Es folgte ein piepen und das Handy wurde aufgeladen.
Wie immer spürte ich diverse Ängste meinen Körper verspannen, konnte aber dem Impuls öfters zu kontrollieren, ob das Handy immer noch aufgeladen wird, liebevoll wahrnehmen ohne darauf zu reagieren, und konzentrierte mich darauf nur Gedanken zu denken die 'lieb zu mir' waren.
Das hat funktioniert, mein Handy war aufgeladen und ich schob erleichtert den Besuch des O2-Shops erst mal auf einen anderen Tag.
Heute war es wieder soweit, 'aufladen' war angesagt. Es hat wieder nicht funktioniert. An diesem Tag hatte ich die Zeit zur ausgiebigen 'Energiearbeit' an meinem Energiekörper. (Zur Zeit arbeite ich mit dem Buch EmoTrance von Silvia Hartmann, VAK-Verlag, ISBN 3-935767-34-X) Sinn und Zweck meines Tuns liegt darin, evtl. Blockaden/ zerstörte Bereiche wieder funktionsfähig zu machen, damit das Gefühl von 'kraftvollem aufgeladen sein' (auch Freude, oder Wohlgefühl) immer länger erhalten bleiben kann.
Deshalb öffnete ich mich bewusst den Energien und die daraus folgenden Emotionen mit der Intention energetische Blockaden meines Systems zu fühlen und aufzulösen. Da mich diese Form der Arbeit sehr befriedigt, wollte ich auf diese Art auch mit dem Handy-Problem verfahren. Also setzte ich mich vor das Handy und sagte zu meinem Energiesystem: "ich öffne mich der Situation und dem, was ich daraus lernen soll". Das habe ich mehrmals wiederholt, bis ich sicher war, das ich das auch wirklich so meinte und wollte.
Ja und dann habe ich das wiederholt, was vorgestern so gut funktioniert hatte. Mit dem Ergebnis, das es erfolglos blieb.
Erfolglosigkeit - aus diesem Fokus heraus fühlte ich das Versagen - ein schrecklicher Schmerz in der Herzgegend stellte sich ein, der mit großem Jammergefühlen begleitet war. Das aufzulösen war noch zu viel für mich an diesem Morgen und so wurde ich auch prompt abgelenkt durch Hund und Eltern.
Später, als ich wieder Zeit fand weiterzuarbeiten, setzte ich mich wieder vor das Handy und fragte laut "warum kann die Energie nicht fließen?", um gleich darauf die Idee im Kopf zu denken - "überprüfe mal ob der Schalter am Mehrfachstecker an ist". Ganz selten mache ich den nämlich aus; und das war er auch.
Sofort lief mein Gesicht rot an, die Scham und die Schande so eine 'reale/sichtbare Lösung' übersehen zu haben und statt dessen mit Energiewellen ein Gerät funktionstüchtig machen zu wollen, schmerzte wegen der heute noch berechtigten Lächerlichkeit dieses Ansinnens. Die Wunde der Lächerlichkeit habe ich schon auf verschiedenen Ebenen bearbeitet, weshalb dieser Schmerz für mich auszuhalten war. So konnte ich die Blockade wegschmelzen, verflüssigen, verdampfen und klären. Die Energie der Unschuld reinigte, aktivierte und stärkte die nun freien Energiekanäle und dieser Teil der Arbeit war erledigt.
Ich saß wieder vor dem Aufladebereiten Handy, und überlegte was nun zu tun sei. Ich zog mal wieder das Kabel raus und steckte es wieder rein - keine Reaktion. Ich machte es zärtlich, grob, zog am Kabel usw., dann dachte ich "also jetzt wird es aber Zeit" und schon erfolgte ein Pipsen - mit der Meldung "Akku wird geladen", erst erleichtert schaute ich misstrauisch auf das Ladesymbol und tatsächlich - es bewegte sich nichts. Zuerst dachte ich dies könnte eine Vertrauensübung sein - das es trotzt fehlender gewohnter Anzeige aufladen würde, aber der zuvor erlebte Schock des Lächerlichen brachte mich ganz schnell zurück zu meinem Fokus:
Was könnte mich dies nun lehren? Anzeige des Textes "Akku wird geladen" und das Fehlen des ladenden Symbols? Ooh, Riesenkacke - wie oft sage ich etwas und tue es dann doch nicht? Gedanklich tauchte ich in vergangene Situationen ein, wo ich jemandem zugestimmt hatte, oder etwas versprochen hatte und es bis heute nicht tat. Üble Emotionen von Schuld fluten mein System, so diffus, dass ich keine exakte Stelle am Körper fühlen kann, also auch noch Schutzschilde ...
Liebevolles Loch bohren, schmelzen, herbeirufen aller unterstützender Energien die mir so einfallen und dem Vertrauen, dass Rom auch nicht an einem Tag erbaut worden ist lassen mich meinen Ergeiz zügeln, dieses Arbeitsfeld unbedingt heute schon ganz auflösen zu wollen. Liebevolles Annehmen meiner eigenen Grenzen, mich abholen wo ich heute stehe und nicht dort, wo ich gerne stehen würde ...
Dann habe ich in mich hineingefühlt und bemerkt, dass es mir für heute wirklich langt. Also sage ich zu meinem Handy gewandt, "jetzt reicht es mir", wackelte am Kabel und sofort kam die Meldung und das Ladesymbol.
Ich lachte vergnügt und zufrieden, fühlte mich pudelwohl, bedankte mich aus vollem Herzen und wendete mich dem nächsten Abenteuer des Tages zu - endlich mal wieder zu beschreiben, wie ich meinem Alltag heute so erlebe ....
Herzlichst
Brigitte
Nachtrag: eben erhielt ich einen Anruf und dachte "mist das Handy ist gerade erst beim Laden", ging trotzdem ran im Vertrauen darauf, dass es wieder funktionieren wird. Nach dem Beenden des Gesprächs klappte das Laden nach dem 4. Versuch, bei dem Gedanken "na komm schon" und dem anschupsen mit meiner großen Zehe.