Mein geliebtes mitfühlendes
Wesen,
so schwer ist es, all das Leid um
Dich herum zu sehen, zu fühlen und zu erleben. So sehr sehnst
Du Dich nach
einer Welt ohne Schmerz und Leid. Kann die Hölle schlimmer
sein, als das, was
um Dich herum existiert?
Jeder Mensch trägt sein
Päckchen,
oder seinen Rucksack. Manches in dem Rucksack hat sich verschoben, und
der
Mensch hat bereits eine Schiefstellung mit entsprechender
Muskelverhärtung
dadurch ausgebildet. Liebevolle Wesen wie Du erkennen viele
Rucksäcke anderer
Wesen. Der Drang zu helfen ist oftmals übermächtig.
Du kannst sehen, wie
schwer der andere unter seiner Last trägt. Du glaubst zu
wissen, wie es für
ihn leichter wird. Es drängt dich zu dem anderen, um ihm zu
helfen, seine Last
zu tragen, ihm Erleichterung zu verschaffen.
Mein Schatz, jeder Mensch
verfügt
über einen
freien Willen. Das bezieht sich auch auf seinen Rucksack. Er
entscheidet, ob er
seinen Rucksack absetzen will. Er entscheidet, ob er die Gewichte in
seinem
Rucksack ausbalancieren will. Er entscheidet, ob er hinhören
will, wenn jemand
etwas zu seinem Rucksack sagt. Er entscheidet, ob er Hilfe annehmen
will und zu
welchem Zeitpunkt. Das anzunehmen und zu respektieren ist für
Wesen Deiner Art anfangs unendlich schwer...
Manche geliebte Wesen sind der
Meinung, das wenn jeder dem anderen seinen Rucksack wegnimmt, alle
Probleme
dieser Welt gelöst seinen – ein bestechender
Gedanke, da es doch so viel
leichter scheint, die Rucksäcke anderer zu erkennen J
Meine Sicht ist eine andere. Der
Rucksack hat eine Aufgabe für den Menschen. Nimmt jemand
diesen Rucksack ohne
Einverständnis weg, wird der Mensch seinen Rucksack suchen und
auch einen
anderen Rucksack akzeptieren, weil er unbewusst weis, dass er seinen
Rucksack
noch braucht.
Also ist es wichtig, sich die
Frage zu stellen, warum es Dir geliebtes Wesen so unendlich wichtig
erscheint,
dem anderen zu helfen. Warum fühlst Du Dich
zurückgestoßen, wenn ein anderes
Wesen Deine Hilfe ablehnt? Warum ist in Dir solch ein immenser Druck
anderen
helfen zu müssen? Warum willst Du Dir selbst
n i c h t helfen?
Es ist sehr interessant, das wir
unseren Rucksack meistens weder sehen, noch fühlen
können. Haben wir denn
einen? Sagt uns ein anderes Wesen, es könne unsere Schieflage
kaum ertragen
anzusehen, weisen wir das weit von uns. Natürlich hat der
andere einen Knick in
der Optik. Hätte ich eine Schieflage, müsste ich die
Schmerzen doch fühlen können?
Was der andere als Leid empfindet, macht mir vielleicht sogar Freude?
Es ist so wunderbar vom Leben
eingerichtet, das unser ‚wirkliches’
Päckchen vor uns verborgen ist. Manch
einer würde zusammenbrechen, oder mutlos werden,
wüsste er, wie viel Leid er zu
tragen hat. Das Leben bietet uns die Möglichkeit
Stück für Stück unseren
Rucksack zu erleichtern, oder weiter mit Leid voll zu packen. Jeder
genau so,
wie er es für
sich selbst entscheidet.
Du selbst weist, was Du brauchst.
Bist Du auf einem Holzweg, zeigst Du Dir dies selbst, indem Du immer
schwerer
voran kommst. Der Rucksack ist angefüllt und
plötzlich kannst Du spüren, das
da ‚etwas’ nicht stimmt. Du hinterfragst und
suchst, bis Du gefunden hast.
Dabei öffnest Du Dich und erst dadurch entwickelt sich in Dir
die Bereitschaft zuhören zu wollen. Jetzt kannst Du neuen
Wegen Deine Zustimmung geben.
Deshalb, mein kostbarer Schatz, darfst Du es Dir erlauben die Dinge zu tun, die Dich mit Freude erfüllen. Du darfst Dir erlauben Dich leicht zu fühlen. Du darfst Dir erlauben den leichten Weg zu wählen. Du darfst Dir erlauben Dir selbst wohltuendes zu schenken. Alle diese Dinge helfen Dir, Deinen Rucksack des Leides zu leeren, denn Du wirst alles, was Dich behindert durch Deine Erlaubnis loslassen.
Mein Goldschatz, ich wünsche
Dir liebenden Herzens, dass Du danach um Dich schaust und
voller Verblüffung feststellst, dass das Leid um Dich herum
aufgehört hat zu existieren...