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Dankbarkeit für Dich selbst

Diese Umsetzung zeigt Dir einen Weg, mit dem Drama "Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung" anders umzugehen.

Unser Verhalten ist gespickt mit unterschwelliger Bedürftigkeit. Vieles tun wir, um unsere Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe zu stillen. Der Erfolg stellt sich meist gar nicht, dafür Enttäuschung gepaart mit Frust, Ohnmachtgefühlen, Minderwertigkeit, Ablehnungs- und Schuld-/Vorwurfgefühlen usw. sehr häufig ein...

Der Schlüssel, damit Deine persönliche Authentizität (Du bist Du selbst, unabhängig von äußeren Einflüssen) wachsen und Deine Sehnsucht nach Anerkennung und "sich geliebt zu fühlen" sich auflösen kann, liegt in der Dankbarkeit Dir selbst gegenüber begründet.

Anstatt die gewohnten Verhaltensmuster zu leben, um Dein Bedürfnis nach "geliebt werden" und "Anerkennung bekommen" zu erfüllen, beginnst Du Dir dafür zu danken, dass Du sie durchbrochen hast!

Beispiele:
Ich danke mir dafür, dass ich gerade aus diesem Leidensdrama ausgestiegen bin.
Ich danke mir dafür, dass ich "Nein" gesagt habe.
Ich danke mir dafür, dass ich nicht mehr die "gute Tochter" sein musste.
Ich danke mir dafür, dass ich mir jetzt gerade selbst Anerkennung zu Teil werden lasse (auf welche Art? Hier darfst Du Deine ganze Kreativität einbringen!)
Ich danke mir dafür, dass ich der Erfüllung der von mir wahrgenommenen Erwartungshaltung entsagen konnte.
Ich danke mir dafür, dass ich bei mir geblieben bin.
Ich danke mir dafür, dass ich mir selbst treu war.
Ich danke mir dafür, dass ich mit mir selbst liebevoll umgegangen bin.
Ich danke mir dafür, dass ich mir und meinen Absichten geglaubt habe.
Ich danke mir dafür, dass ich die Wahrheit über mich weiß, gerade weil sie niemand anders sehen kann.
Ich danke mir dafür, dass ich mich der schmerzlichen Situationen entzogen habe.
Ich danke mir dafür, das ich mir eine Freundin bin.

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Jetzt beschreibe ich das Thema ausführlicher.

Bisher hast Du sicherlich schon viel unternommen, um die ersehnten Sätze/Gesten zu erhalten. Es ist schon merkwürdig - selbst wenn sie ausgesprochen/gezeigt werden, fühlt es sich nicht wirklich befriedigend an; d.h. die Sehnsucht danach ist immer noch da. Das kann zum einen am persönlichen Wahrnehmungsfilter liegen, zum anderen auch daran, dass andere Worte/Gesten genutzt werden als die, welche Du hören musst/sehen, um in Dir entsprechende Gefühle von Anerkennung und geliebt sein zu erhalten.

Es ist ein endloser Kreislauf des Leidens. Es nützt nichts anderen die Worte vorzusagen - sie werden sie bei nächster Gelegenheit wieder vergessen haben. Selbst wenn sie die Worte aussprechen - ihre Körpersprache stimmt nicht überein...

Am schmerzlichsten ist es, wenn besagte Menschen sich lobend über andere Äußern, aber Deine Verdienste nicht erwähnt, oder nicht so gewürdigt werden...

Werde Dir bewusst, was Du von Deinen Eltern, oder Mitmenschen hören willst. Beobachte Dein Verhalten, bis Du erkennst, wie Du sie dazu bringen willst, dass sie Deine Bedürftigkeit befrieden. Achte auf Dich und fühle, wann Du ihnen zu Diensten bist, aber eigentlich dafür eine Anerkennung wünschst und schon gleich den Frust in Dir fühlst, dass es doch nicht dazu kommen wird...

Hast Du all diese Situationen bewusst (d.h. beobachtend) erfahren, dann kennst Du Dein Verhalten.

Jetzt kommt ein weiterer wichtiger Schritt: frage Dich, ob Du in vergleichbaren Situationen jetzt anders handeln möchtest. Ist Dein Leidensdruck schon groß genug geworden? Willst Du etwas Neues ausprobieren? Kannst Du in Dir den Mut erzeugen, der dafür notwendig ist? Nur dann, wenn Du diese Fragen mit einem klaren "JA" beantworten kannst, ist die Zeit für Dein erfolgreiches Ausprobieren gekommen. Natürlich brauchst Du bei Unsicherheiten oder einem "NEIN" auf ein Testen dieser Umsetzung nicht zu verzichten - Erfahrungen sind grundsätzlich ein Gewinn! 

Sobald eine vergleichbare Situation auftritt, wirst Du sie (durch die vorangegangenen Beobachtungen) recht schnell erkennen können. Bitte achte auf Deine Tagesform und auf Deine emotionale Stabilität. Es werden noch viele solcher Situationen kommen, Du musst gar nichts "über's Knie brechen"! Nur wenn Du eine innere Bereitschaft für das Neue, oder Lust am Ausprobieren o.ä. fühlen kannst, bist Du wahrhaftig bereit das Neue zu wagen. Bis dahin gilt es das Beobachten (eigenes Verhalten, aufsteigende Gefühle, entstehende Bedürfnisse...) zu üben.

Nun zähle ich Dir ein paar Beispiele auf, welche gewohnte Verhaltensweisen durchbrechen und für die Du Dir danken könntest. Alternatives Vorgehen:
  1. Entziehe Dich der Situation.
    Beispiel Telefonieren. Selbst bei einem Wasserfallredner kannst Du jederzeit Deine Abschiedsworte (gleichzeitig mit seinem/ihrem Redeschwall und obwohl er/sie diese nicht zur Kenntnis nimmt, weil er weiter redet) aussprechen und dann auflegen. Sollte Dir der Gesprächspartner tatsächlich vorwerfen, wie unhöflich das war, kannst Du ihn darauf hin weisen, dass er nicht bemerkte, dass Du Dich verabschiedet hast. 
  2. Lehne eine Aufforderung etwas zu tun ab.
    Beispiel indirekte Aufforderung. "Der Tisch müsste mal wieder abgewischt werden." Niemand hat Dich direkt angesprochen. Du brauchst diese Aussage noch nicht mal zu kommentieren. Tue weiter das, was Du vor hattest zu tun.
    Beispiel direkte Aufforderung fragend. "Wischst Du bitte mal den Tisch ab?" Diese Aufforderung wurde in der Fragestellung formuliert. Deshalb kannst Du üben hier Dein "Nein" (möglichst ohne weil...) anzuwenden und weiter das zu tun, was Du vor hattest.
    Beispiel direkte Aufforderung. "Bitte wische den Tisch ab." Egal, ob Du glaubst das diese Bitte einem Befehl gleichkommt - Du darfst sagen "Nein, ich werde jetzt etwas anderes tun."
  3. Sage "Nein", wo Du sonst selbstverständlich "Ja" sagst.
    Beispiel Helfertrieb. Hier geht es darum, unausgesprochene Bitten für Dich zu verneinen. Bist Du ein sensibler Mensch, der gelernt hat mit offenen Augen für die Nöten seiner Mitmenschen durch das Leben zu schreiten, dann kommt es oft vor, dass Du hilfst, ohne darum gebeten/aufgefordert worden zu sein. Es ist Dir sozusagen ein Bedürfnis zu helfen. Hier ist ein vortreffliches Übungsfeld, Dein "Nein", zu Deinem persönlichen Wohle zu trainieren, denn das geschieht in Deinem Inneren und die Beteiligten sind nur Du und Dein Helfertrieb.
  4. Behalte Deine Energien bei Dir, anstatt sie wie üblich zur Verfügung zu stellen.
    Beispiel Menschen die Du liebst zu nähren. Das kann sich z.B. so äußern: Er/Sie liegt im Krankenhaus und Du hast das Gefühl, dass Du ihn so oft wie möglich besuchen musst, damit er/sie den Aufenthalt/Eingriff überleben kann. Also jedes mal, wenn Du glaubst, dass Dein Mitmensch es alleine niemals schaffen kann, nährst Du ihn/sie mit Deiner Energie. Gehe nur ab und zu ins Krankenhaus und bleibe so kurz wie es Dir möglich ist. Halte den Fokus bei Dir und bemerke, wenn Du beginnst zu nähren... 
  5. Setze Dich bewusst der gefürchteten Kritik, oder Ablehnung, oder Bestrafung aus und beobachte sowohl Dich, als auch das Verhalten Deiner Mitmenschen.
    Beispiel das "Nein-Sagen". Dieses scheint gerade am Anfang eine unüberbrückbare Hürde zu sein, weil das gewohnte Verhalten durchbrochen wird und erst mal nur eine negative Reaktion erwartet werden kann. Ich war damals bei meinem ersten "Nein" schweißgebadet und total verblüfft, weil nur ein Achselzucken folgte und die gefürchtete Reaktion ausblieb...
    Beispiel vorwurfsvolle Unterstellungen. Bezichtigt Dich jemand z.B. eifersüchtig zu sein und Du kannst diese Regung bei Dir  n i c h t  finden, dann beginne bitte Dir selbst zu glauben, dass Du  n i c h t  aus Eifersucht gehandelt hast. Erinnere Dich, nur Du alleine weißt um Dich, niemand kann Dich ganz und gar erfassen - er/sie sieht nur das, was er/sie selbst kennt...
Finde weitere Möglichkeiten die von Dir erkannten und gewohnten Verhaltensmuster des Dramas "Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung" zu durchbrechen.

Anstatt nun Deine üblichen Gedankengänge über Dich selbst nachzuhängen (z.B. Ärger, Ängste, oder Kritik), b
eginne zu Dir selbst zu sagen:
Ich danke mir dafür, dass ich gerade aus diesem Leidensdrama ausgestiegen bin.
Ich danke mir dafür, dass ich "Nein" gesagt habe.
Ich danke mir dafür, dass ich nicht mehr die "gute Tochter" sein musste.
Ich danke mir dafür, dass ich mir jetzt gerade selbst Anerkennung zu Teil werden lasse (auf welche Art? Hier darfst Du Deine ganze Kreativität einbringen!)
Ich danke mir dafür, dass ich der Erfüllung der von mir wahrgenommenen Erwartungshaltung entsagen konnte.
Ich danke mir dafür, dass ich bei mir geblieben bin.
Ich danke mir dafür, dass ich mir selbst treu war.
Ich danke mir dafür, dass ich mit mir selbst liebevoll umgegangen bin.
Ich danke mir dafür, dass ich mir und meinen Absichten geglaubt habe.
Ich danke mir dafür, dass ich die Wahrheit über mich weiß, gerade weil sie niemand anders sehen kann.
Ich danke mir dafür, dass ich mich der schmerzlichen Situationen entzogen habe.
Ich danke mir dafür, das ich mir eine Freundin bin.


Viel Freude und Kraft beim Ausprobieren.

Herzlichst

Brigitte
 CH'AN*KA*RII