Rituale der Freude
In diesem Text will ich Dir Anregungen geben, wie Du Deinen Alltag und den Umgang mit Dir mit mehr Freude würzen kannst. Als erstes mein Wortverständnis von Ritual: es ist ein festgelegtes Tun das mit einer bestimmten Absicht durchgeführt wird.
Wir alle haben unseren Alltag mit Ritualen gespickt! Durch die Gewohnheit sind sie unsichtbar geworden!
Die meisten Menschen haben, ohne sich dessen bewusst zu sein, Rituale der Bestrafung (z.B. das heftige Gefühl von Scham und Enttäuschung, sich einsam fühlen), der Selbstkritik (z.B. sich geistig für einen Fehler tadeln bis sich Gefühle von Schmerz einstellen) und der Selbstzerstörung (z.B. Gefühle der Depression, Resignation usw.) gewählt. Manchmal glauben sie sogar sich etwas gutes zu tun und dabei unterstützen sie das Fortschreiten ihrer Krankheiten ...
Bist Du bereit, Dir ein(e) Freund(in) zu sein? Willst Du, dass es Dir besser geht? Nur wenn Du diese Fragen mit JA!!! beantworten kannst, wird der folgende Text in Dir einen Samen setzen, den Du versorgen und zum erblühen bringen kannst.
Je schmerzvoller Du heute Deinen Alltag erlebst, desto wichtiger ist es auf Dich zu achten, desto bedeutungsvoller ist es zu lernen Dir selbst eine Freundin zu sein und desto mehr solltest Du Deinen Willen zentrieren, um zu erkennen, wann Du Dich für die Angst (die negative Sicht/die Bestrafung/das Leid/den Schmerz usw.), oder für die Liebe (die positive Sicht/die Belohnung/die Freude/das Wohlbehagen) entscheidest.
Jedes mal, wenn Du bemerkst, dass Du Dich für die Angst entschieden hast, ist es von elementarer Bedeutung, dass Du Dich "in den Arm" nimmst, Dich tröstest, für Dich sorgst, Dich dort abholst, wo Du gerade stehst und Dich genau dann und dafür was Du in diesem Moment bist vollkommen annimmst. Jedes mal, wenn Du Dich für die Liebe entschieden hast, kannst Du Dich feiern.
Dich selbst feiern: Du hast so viele Gründe Dich selbst zu feiern, zu loben, oder Dir zu danken und was tust Du stattdessen? Sobald Du z.B. ein Problem bewältigt hast, konzentrierst Du Dich schon auf das nächste! Hier ist es soooo wichtig erst mal inne zu halten und die erbrachte Leistung zu würdigen. Wer soll Dich denn sonst loben, oder beglückwünschen (mein zukünftiger Ex-Mann, oder mein Vater waren meist genervt, wenn ich sie darum bat ...)?
Sollten Dich jetzt Gedanken von "dieses Lob zählt doch nicht", "ist doch nur Zeitverschwendung", "das bringt mir doch gar nichts, ich will von anderen gelobt werden", "oh wie öde, noch mehr zu tun", "ist ja doch nur Tünche", "immer muß ich alles alleine machen", "was soll das denn bringen" usw. durchfluten, so wisse, genau diese Gedanken halten Dich davon ab, Dir selbst eine Freude zu sein.
Wie immer fällt der Anfang am schwersten, ist die Wiederholung wichtig, bis die Gewohnheit erschaffen ist.
Deshalb ist es um so bedeutender, an dieser Stelle die Macht des Rituals zu nutzen.
Umsetzung "Feiere Dich selbst":
1) Gedanken wie "oh, das habe ich gut gemacht", "ich habe das Problem gelöst, jetzt bin ich erleichtert und freue mich darüber", "es ist vorbei, ich will mich dafür loben", "Gott sei Dank, jetzt geht es mir besser", "ich schaffe jetzt Raum für meine Freude", "ich nehme mir jetzt Zeit das Gefühl der Freude zu genießen", "Mann, bin ich gut", "wow, hätte nie gedacht das ich das kann", "ich bin ja sooo gut und finde mich echt toll", "oh ja, das will ich machen, oh ja, oh ja ..." usw.
2) Emotionen wie "Freude", "Wohlbehagen", "Zufriedenheit", "Glück", "Dankbarkeit", "Ausdehnung", "Schönheit", "Erfüllung", "Annahme", "Trost", "Geborgenheit", "Sicherheit", "Extase", "Glückseligkeit", "Anerkennung", "Zustimmung", "Stolz" usw.
3) Tun wie "tief und frei durchatmen", "mit mir essen gehen", "mir die Zeit für einen Spaziergang schenken", "in die Badewanne und entspannen", "endlich mal wieder tanzen", "in den Wald gehen", "Lieblingsladen besuchen", "einen Freund anrufen und das Tolle mit ihm/ihr teilen", "ein Lied der Freude erfinden", "ein Bild meiner Freude malen", "eine Affirmation des Selbstdankes erschaffen", "Kultur besuchen", "mir geistig auf die Schulter kopfen/mir zunicken", "Freudentänzchen aufführen", "mit den Händen wedeln und dabei fast abheben", usw.
Dieser "Dreiklang des SEINs" kann in Dir Berge versetzen. Wo vorher Angst herrschte, wird die Liebe sich ausbreiten ...
Hast Du schon mal den Tag mit Deinem ganzen Wesen begrüßt? Dir gedankt, dass Du ihn leben willst? Dich dem geöffnet, was an Lerninhalten darauf wartet von Dir erfasst zu werden? Die Schönheit, die überall um Dich herum existiert eingeatmet? Hast Du Dir schon mal ganz bewusst Zeit genommen, um den Gefühlen und Gedanken, mit denen Du den Tag beginnst zuzuhören/wahrzunehmen?
Schon Morgens (je nach dem, ob Du morgens "wach" bist; sonst mittags, oder abends) kannst Du ein Ritual für Dich und Deine Freude nutzen, indem Du ganz bewusst tief einatmest, die Arme ausbreitest und diesen Tag willkommen heist.
Bist Du noch voller Ängste, und äugst misstrauisch auf den beginnenden Tag, so ist es wichtig, am Tag zuvor etwas Schönes, oder Freudvolles geplant zu haben (wähle z.B. oben bei der Umsetzung etwas aus). Damit kannst Du Dich auf dieses geplante fokussieren und hast einen Hebel all die diffusen Ängste zur Seite zu schieben, weil Du Dich auf etwas anderes als Deine Ängste konzentrierst.
An dieser Stelle will ich bemerken, dass irgendwann Dein Ritual einschlafen wird und Du wie gewohnt Deinen Tag beginnst. Bitte habe Geduld mit Dir - Deine Gewohnheiten sind mächtig! Nur Dein ganzer Wille ist fähig, neue Gewohnheiten zu erschaffen. Dein Wille wird von Dir nur dann komplett genutzt, wenn die entsprechende Zeit dafür gekommen ist. Alles, was Du bis dahin machen kannst ist, immer wieder von neuem zu beginnen, Dich dafür zu loben, dass Du wieder neu beginnen willst und auf Dich achten, dass Du aufhörst Dir Vorwürfe zu machen.
Bitte lebe Deinen Alltag wie gewohnt und erschaffe darin Inseln der Bewusstheit. Diese Inseln können nach und nach wachsen, bis sie sich irgendwann, wie von selbst, zu einem Landstrich verbinden. Nur so ist diese gewaltige Umstellung von der Angst zur Liebe möglich.
Herzlichst
Brigitte