Erlebnisbericht: Montagstreffen am 07.03.2005
Heute habe ich mir Ruhe verordnet – zumindestens mal Tagsüber. Als ich gestern in die Rolle des ‚Indianers vom Stamme der Stampfenden Füße’ wechselte, habe ich wohl etwas übertrieben. Jetzt liege ich sitzend im Bett und lasse den gestrigen Abend quietschvergnügt an mir vorüberziehen.
Am Montag, den 07.03.2005 fand das Montagstreffen in den Räumen der Alten Feuerwache statt. Es war wie immer alles neu und aufregend.
Obwohl
meine Sorgengedanken
diesmal fast die Nullgrenze erreichten, war ich ziemlich aufgeregt.
Mein Ego
gaugelte mir wieder die schönsten Schreckensbilder vor:
„Stell Dir vor es
kommt keiner, du wirst bestimmt ganz alleine in dem Raum die Zeit
absitzen“,
„was machst du wenn sie dir die Tür
einrennen“, „was ist wenn du keinen
Ton rausbringst“ ... – jaja, meinem Ego geht es
prächtig *hihi*
Natürlich
war ich eine (seeehr)
gute Stunde zu früh dran. Ich wusste ja selbst nicht so genau,
wo dieser Raum
lag. Dank der liebevollen Hilfe von Lili durfte ich, obwohl viel zu
früh,
gleich in den Raum EINS hinein. Sie nahm sich sogar die Zeit und hat
mir persönlich
den Raum aufgeschlossen und dabei gezeigt, wo es lang ging.
Durch
die viele Zeit im Rücken,
habe ich in meine Ruhe gefunden und begonnen die Energien des Raumes zu
verändern.
Das ist für mich immer wieder ein spannendes Abenteuer. Noch
habe ich keine Geräte,
die Schwingungen messen können. Freunde von mir haben mit
ihren Pendeln schon
große Unterschiede aufgezeigt, aber ich habe immer noch
einige Bedenken gegenüber Pendelergebnissen, weil die exakte
Formulierung mit Raum-, Zeit-, Realitäts- und sonstigen
Bezugsebenen eine echte Kunst ist.
Mein
Ziel war es, ohne dekorative
Hilfsmittel den Raum in ein kuscheliges Wohnzimmer zu verwandeln. Ich
sang mein
brandneues, an diesem Tag erfundenes Mantra der Erinnerung. Oh die
Akustik in
diesem Raum ist sooo schön. Es macht viel Freude in diesem
Raum zu singen. Dann
legte ich eine CD ein, zündete Teelichter an, und verteilte
sie in Respekt und
Liebe im Raum. Zum Schluss zündete ich noch ein
Räucherstäbchen an und
wunderte mich, dass die verabredete Zeit schon da war.
Stefan
Andromis landete als
Erster. Liebenswürdig wie ich bin, habe ich ihn erst mal auf
seine
fehlende Achtsamkeit hingewiesen. Seine Reaktion war wie stets
bemerkenswert.
Dann kam zum Glück mein Mann. Ihm habe ich kurzerhand die
Rolle des Torhüters
delegiert und gebeten, jeden der kommt zu sensibilisieren, bewusst in
Raum EINS
einzutreten.
Warum
mir das so wichtig war? Nun
ich wollte wissen, ob die Energieveränderung für
andere spürbar ist. Da wir alle so mächtig sind, kann
sehr schnell eine Veränderung
der von mir installierten Energien herbeigeführt werden, und
ich wollte diesen Zeitpunkt so lange
wie möglich hinausschieben.
Als
Leila landete war es für mich
eine riesige Freude. Sie ist so feinfühlig und wahrhaftig
– Leila konnte ich
fragen, wie der Raum auf sie wirkte. Als sie antwortete es sei wie bei
mir im
Wohnzimmer, habe ich mein Experiment als gelungen eingestuft und mich
geehrt für
die gute Arbeit.
Irgendwann
landete auch Arne. Die
Art und Weise ‚wie’ war wie stets witzig, drollig
und unendlich liebevoll.
Er pellte sich aus vielen Schichten Kleidung (draußen!) und
wir halfen ihm den
Berg Sachen in den Raum zu tragen.
Wir
warteten noch eine Weile,
nutzten die Zeit um in die Ruhe zu kommen – jeder auf seine
Weise. Irgendwann
meldete sich mein Ego mit „du musst doch jetzt anfangen, die
langweilen sich
doch“. Da ich grundsätzlich Sätze mit einem
‚muss’ hinterfrage habe ich
Leila (sie stand gerade in meiner Nähe) gefragt, ob sie schon
Lust habe
anzufangen. Natürlich war es noch zu früh! Wir
genossen die Ruhe und den
Frieden einfach zu Sein.
Irgendwann
beschloss ich dann, mit
dem warten auf Andere aufzuhören. Es drängte mich,
das Mantra der Erinnerung
erneut zu singen. Oh wunder – ich habe es auch getan! Diesmal
war es ganz
leicht. Kein Störgefunke von meinem Ego; und so genoss ich es,
ich selbst zu
sein, und das Mantra der Erinnerung den Anwesenden zu schenken.
Vielen
lieben Dank an die
Anwesenden! Ihr habt mir mit Eurem liebevollen Feedback sehr geholfen.
Irgendwann kann ich es glauben, dass es für Euch ein Genuss
war und dann werde
ich mich trauen zu singen, egal wo ich bin, und welche Menschen um mich
herum
sind.
Nach
dem Mantra der Erinnerung
waren alle bereit, die Runde zu beginnen. Ich schlüpfte in die
Rolle des
Moderators, begrüßte alle herzlich und nannte das
Thema des Abends. Das Thema
wurde bisher in der Zeit des Ankommens gewählt, aber diesmal
habe ich es
vorgegeben. In mir drängte es über
‚Verletzung’ zu sprechen.
Zuvor
war jedoch eine
Vorstellungsrunde angesagt. In den von mir organisierten Runden trafen
sich
bisher immer Menschen, die sich kaum kennen, oder vorher noch gar nicht
begegnet
waren. Eine Vorstellungsrunde ist daher ein hilfreiches Übel.
In mir sitzt eine
tiefe Abneigung gegenüber Vorstellungsrunden, weshalb ich jede
Gelegenheit
nutze, eine neue Weise des Vorstellens zu erfinden, mit dem Ziel eine
Art zu
entdecken, die Spaß macht. Diesmal sollte jeder
erzählen, was ihn zur Zeit
beschäftigt. Die Zuhörer bekamen das Recht ihm Fragen
zu stellen. Mir hat es
diebisches Vergnügen bereitet, dabei noch das Spiel des
‚Selbst Erkennens’
einzuflechten.
Als
wir genug vom rumalbern
hatten, wurde es Zeit sich dem Thema ‚Verletzung’
zu öffnen. Ich schlug
vor, meine an diesem Tag fertig gestellte Botschaft zu dem Thema
vorzulesen und
danach in einen Austausch zu treten. Es war verblüffend
– plötzlich
kuschelten sich alle zurecht, fast alle legten sich hin. Auf meinen
Hinweis, das
dies keine Meditation werde, bekam ich die Antwort – na und?
Recht hattet ihr,
wer verbietet uns eine bequeme Stellung beim zuhören
einzunehmen?
Nach
dem Vorlesen der Botschaft
fragte ich in die Runde, wer eine Verletzung als Basis für die
Anwendung des
Gehörten zur Verfügung stellen wolle. Es wurde die
Wunde der Lächerlichkeit
gewählt. Das ist eine furchtbare Wunde. Sie veranlasst ihren
Träger sich
selbst zu verleugnen. Er verhält sich so, wie er glaubt sein
zu müssen, damit
er von der Masse als einer der ihren akzeptiert werden kann. Dabei
konzentriert
er sich so sehr auf andere, das er verkrampft und voller Unsicherheit
ist.
Dadurch wird jedes Lachen als Auslachen empfunden. Für den
Träger der Lächerlichkeits-Wunde
ist das Sein mit anderen oft wie ein Eiertanz, bei der immer die Gefahr
des
ausgelacht werdens besteht. Die Wunde der Lächerlichkeit ist
oft verbunden mit
den Wunden der Selbstverachtung, und der von fehlendem
Selbstwertgefühl.
Wir
widmeten uns alle der
Betrachtung und Lösungsfindung. Jeder hat seine Sichtweise,
seine Tipps und
Tricks eingebracht und es war wunderbar, wie viel Liebe dabei gelebt
wurde.
Nach
soviel Seelenbewegung braucht
man eine Stärkung. Zu unserem Glück hat Leila einen
selbst gebackenen Gewürzkuchen
mitgebracht. Mein Mann hatte ein paar Brotscheiben und Belag dabei und
Arne
stellte seinen Käse zur Verfügung. Es war ein
fröhliches Mampfen. Danach
brauchten wir Bewegung und deshalb fingen einige zu tanzen an.
Nun
musste die lästige Frage der
Raummiete geklärt werden. Wie schön ist eine Welt
ohne Geld, aber zur Zeit
leben wir noch in dem Übergang dahin. Außerdem ist
es eine willkommene Übung
zur Wertschätzung. Also ehrte ich Leilas tollen
selbstgebackenen Kuchen.
Niemand hatte etwas dagegen, sie bei der Frage der Raummiete
außen vor zu
lassen. Dann fragte ich, ob jemand finanziell Probleme habe und deshalb
mit FrEE
ausgleichen wollte. Leider kam niemand auf die Idee meine Arbeit zu
ehren und
mich bei der Frage der Raummiete außen vor zu lassen. Mir
selbst habe ich natürlich
untersagt, diesen Vorschlag zu machen – das macht man ja auch
nicht – na
warte liebes Ego, beim nächsten mal werde ich genau das tun!
Als
wir wieder sitzen wollten,
bemerkte Stefan Andromis das es für ihn Zeit war zu gehen.
Also erfreuten wir
uns daran ihn mit ‚AYOKA’ (ist ein liebevolles
Tanzlied) zu verabschieden.
Als er, gebadet in unserer Herzenswärme, vergessen hatte das
er gehen wollte,
habe ich ihn liebevoll rausgeschmissen *hihi*
Wir
saßen also wieder im Kreis
und ich schlüpfte erneut in die Moderator-Rolle. Mir kam die
Idee das Spiel der
‚Inneren
Schönheit’ zu spielen. Dies schlug ich vor
und wies darauf hin,
das dies mein Abschiedsgeschenk sei.
Wir
haben es mit viel Liebe und
Vertrauen gespielt. Jeder hat den Schmerz seiner fehlenden
Wertschätzung tapfer
als Helfer willkommen geheißen. Ich bin unsagbar
glücklich, wie viel
Erkenntnis dabei geflossen ist.
Nun
war es Zeit den Abschluss
einzuläuten. Ich legte eine kraftvolle Musik auf und jeder
genoss in seiner Art
die Energien, die wir nun mit unserer sensibilisierten Wahrnehmung
erlebten.
Der Abschied war ziemlich schmerzhaft. Jeder von uns zögerte ihn so lange wie möglich hinaus. Wer gibt schon gerne einen Raum voller Liebesenergie freiwillig auf? Vor der Alten Feuerwache beschenkten wir uns mit einem ‚AYOKA’ und dann trennten wir uns.
Diesen Erlebnisbericht habe
ich
D i r geschrieben. Du sollst dadurch die
Möglichkeit haben für Dich zu
entscheiden, ob Du dabei sein willst. Alle Treffen sind
unterschiedlich, weil
sie sich nach den versammelten Menschen und deren Bedürfnissen
richten. Der
Ablauf ist flexibel und gefühlsorientiert. Das Ziel der
Treffen, ist Freude und
Leichtigkeit im Alltag zu erleben. Es wird Raum geboten, sich selbst
und seine
Talente zu entdecken und die Einheit mit Allem was IST zu leben.
Ich Bin Brigitte
CH'AN*KA*RII und ich ehre Dich.